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geschrieben von Norman E.
Ja, auch ich gehöre zu der ‚Sportschau-am-Sonntag-berichtet-vom-englischen-Fußball’-Generation. Das war Ende der Achtziger. Zu der Zeit mischte ein Hamburger Traditionsverein mit seinem staubigem Millerntor gerade kräftig die Bundesliga auf. Und ich mischte jedes Wochenende mit – ganz nach dem Motto ‚Support gegen den Abstieg’. Und eine der wahrscheinlich ersten internationalen Fanfreundschaften befand sich in der Entstehung. Nicht zuletzt durch Reiseberichte im Fanzine ‚Millerntor Roar’ entwickelte sich zwischen den Fans des FC St. Pauli und Celtic Glasgow eine innige Verbindung, die bis heute Bestand hat. Die Faszination eines grünweißen stimmgewaltigen Supports durfte ich später während der UEFA-Cup Spiele in Köln und Dortmund erleben und sie packte auch mich. Allerdings hing ich ja bereits 1989 sonntags gegen 18.00 Uhr vor der holzumkleideten Flimmerkiste, um das Herzschlagfinale in der Football League zu verfolgen– ‚It’s up for grabs now!’ und die Analysen von Tony Woodcock brachten ein Flair der scheinbar unerreichbaren englischen Atmosphäre in unser Wohnzimmer.
Im Jahre 1993 am 17. Mai war es dann soweit. Ich ging zu einem Heimspiel der Gunners. Und es sollte nicht der einzige 17. Mai bleiben, den ich mit Arsenal verbrachte.
Meine Freundin und ich begaben uns also im Mai ’93 zu einem 6tägigen Aufenthalt nach London, fußballtechnisch nur ausgerüstet mit unseren Totenkopfpullis. Als wir unser B&B betraten, lief auf Kleinbildschirm am Empfang gerade das FA-Cup Finale zwischen Arsenal und Sheffield Wednesday, bzw. dessen erster Teil. Da das Spiel nach Verlängerung mit einem sehr zähen 1-1 zu Ende ging, sollte es 5 Tage später zum Replay kommen. Wir hatten englischen Fußball eigentlich eher nicht in unsere Sightseeing-Pläne aufgenommen. Zumal die Saison ja schon vorbei war. ‚Aber wieso eigentlich nicht Wembley?’, dachten wir uns spontan. Woher aber Tickets bekommen? Der Tipp, dass man bei den Zeitungs- und Souvenirhändlern immer fündig würde, entpuppte sich als Mythos. Und das Angebot des Zeitungshändlers direkt am Big Ben, Tickets für einen 3stelligen Betrag besorgen zu können, lehnten wir dankend ab. Also fuhren wir unter der Woche lieber in Richtung Highbury um dort unser Glück zu versuchen. Bereits auf dem Weg zum Stadion überholten uns einige Autos mit Arsenal-Fans und am Stadion schockte uns eine unfassbar lange Schlange vor den Tickercountern. Die traditionelle Warteschlange vor der Tube in der 85. Minute eines Heimspiels war nichts dagegen. Wir sahen unsere Chancen auf dem Nullpunkt und gingen wir erst einmal zum Stöbern in den Arsenal-Shop am Clock End. Dort erfuhren wir, dass es noch Left Over-Tickets für das Replay am kommenden Morgen ab 9.30 Uhr geben würde. Wenn wir so um 6.00 Uhr da wären, hätten wir gute Chancen. Ja, sicher…na gut, dann war eben ‚früh ins Bett gehen’ angesagt. Aber weshalb waren dann am heutigen Abend in N5 noch so viele Menschen unterwegs? Die Antwort war so einfach wie auch überraschend. Der frischgebackene und erste Meister der Premier League Manchester United gab sich die Ehre, ein Testimonial gegen Arsenal zu bestreiten, und zwar das ‚David O’Leary Farewell Match’. Der irische National- und Rekordspieler bei Arsenal sollte in seiner letzten Saison für die Gunners mit einem Abschiedsspiel entsprechend gewürdigt werden. Bis heute hält O’Leary mit insgesamt 722 Einsätzen den einsamen Vereinsrekord. Verdient hatte er es sich also. Aber zwei Tage nach dem FA Cup Final Teil 1 und vier Tage vor dem FA Cup Final Teil 2 tatsächlich noch ein Testspiel? Tja, man muss eben Prioritäten setzen.
Tatsächlich ergatterten wir noch 2 Tickets für 10 anstatt 4 Pfund und das Spiel bot alles, was man sich wünscht: ein ‚leistungsgerechtes’ 4-4, einen beeindruckenden Kader des Champions, viele amüsante wie auch emotionale Momente und nicht zuletzt ein Tor von O’Leary himself. Und trotzdem war im Nachhinein etwas anderes das ganz Besondere bei diesem Stadionbesuch. Ich meine den Moment, als wir das Arsenal Stadium betraten und im Clock End Platz nahmen bzw. einfach stehen blieben. Das Clock End war zu diesem Zeitpunkt nämlich noch eine Stehplatztribüne, die bis an den East und West Stand heranreichte. Die Blöcke waren durch massive Zäune getrennt, über die heute wohl niemand mehr freiwillig drübersteigen würde. Vom Millerntor kannte ich es nicht anders. Aber hier im Highbury sollte es das letzte Spiel mit Stehplätzen sein. Die North Bank stand kurz vor der Fertigstellung als reine Sitzplatztribüne. Sie war noch von der berüchtigten, viel zu klein geratenen Holzwand verdeckt, auf der die zukünftige Tribüne als Gemälde den Eindruck eines vollen Stadions vermitteln sollte. Dass zunächst fast nur hellhäutige Zuschauer abgebildet waren, hatte bekanntlich für einige Unruhe und Retusche gesorgt. Auch die Werbung für die überteuerten Bonds stieß auf Unmut, der in einem relativ erfolgreichen Widerstand der Fanszene mündete. Die Auswirkungen des Taylor Reports waren deutlich spürbar und das Spiel daher mit 22,117 Zuschauern so gut wie ausverkauft. Verhältnisse wie am Millerntor möchte man meinen. Mitnichten, wenn man bedenkt, wer sich da gerade vor einem auf dem Platz befand, und dass es keinen Zaun zwischen uns und dem Spielfeld gab. Ach ja, ein gewisser Ryan Giggs war auch schon dabei (und hat sich damals schon nicht den Nacken ausrasiert). Als Andenken wurde sich noch schnell das Matchprogramm besorgt. Am Abend vor unserem Rückflug wurde dann noch 119 Minuten gebangt und gezittert, ehe Andy Linighan per Kopf für die Erlösung und den 7. Titel für O’Leary mit Arsenal an dessen letztem Spieltag für die Gunners sorgte. Für eine fußballfrei geplante Woche eine ziemliche Gratwanderung, die mich so schnell nicht losließ.
Die Zuneigung für den Club resultierte u.a. in einigen Berichten in verschiedenen Fanzines und in der Gründung des Fanclubs ‚Sankt Pauli Gunners’, der auf Schalke sogar den 5. Platz bei der Deutschen Fanclubmeisterschaft erreichte. Der Fanclub ermöglichte es uns auch, regelmäßig eine ordentliche Anzahl an Karten aus London zu erhalten. Das Internet bestand damals übrigens aus Anschreiben, Briefmarke und Verrechnungscheck. Zudem ergab sich bald die Chance, in die sogenannte Ticket Registration Scheme aufgenommen zu werden, dem Vorläufer der heutigen Silver Membership.
Mein erster richtiger Kontakt zu Arsenal Germany entstand übrigens erst beim CL-Spiel im Schneetreiben von München mit einer handfesten Schneeballschlacht im Olympiastadion. Man kannte sich vorher halt so vom sehen (und dem FCSP).
Und plötzlich war auch der 17. Mai wieder da. Auf den Tag genau 13 Jahre nach meinem ersten Mal flogen wir gemeinsam am 17. Mai 2006 nach Paris und mussten eine bittere Niederlage gegen Barcelona miterleben. Die Ereignisse in den Katakomben des Stade de France nach Abpfiff retteten allerdings den gebrauchten Abend, nicht wahr Mr. Davis?!
Im vergangenen Jahr, ebenfalls am 17. Mai und dieses mal 21 Jahre nach meinem ersten Spiel, ging es für mich wieder nach London. Zum FA Cup Finale gegen Hull City. Das Ergebnis ist allen gut bekannt, wobei ich dieses mal glücklicherweise nicht bis zur 119 Minute warten musste. Vielmehr waren es 9 ganze Jahre auf den nächsten Titel. Abgerundet wurde das erfolgreiche Wochenende von einer tollen Parade bei grandiosem Wetter. Aber „dieser eine Moment“, den gab es schon während des Spiels gegen Hull in Wembley. In der Halbzeitpause kam ich mit meinen Platznachbarn ins Gespräch. Wir amüsierten uns über die älteren Herrschaften mit Ihrem lang gezogenen ‚Sit dooooown!’ und über die Stewards, die kläglich versuchten, dieser Forderung während eines Pokalfinales nachzukommen. Als ich erwähnte, dass ich aus Hamburg angereist war, riefen meine Platznachbarn gleich mal Ihre Verwandten aus Hamburg Eppendorf an! Und die erste Frage, die vom anderen Ende der Leitung an mich gestellt wurde, war dieses typische „HSV oder St. Pauli?“… Natürlich wollten meine Londoner Nachbarn auch wissen, wie ich denn zu Arsenal gekommen sei. Also erzählte ich die Geschichte vom 17. Mai 1993. Das Pärchen neben mir guckte sich lachend an und antwortete mit einem breiten Grinsen „ Oh, das David O’Leary Farewell Match? Das war auch unser erstes Spiel von Arsenal!“
Geschrieben von Finn The Gooner (www.twitter.com/basedfinnn)
Neun Jahre nach dem letzten Sieg im Old Trafford gelingt es endlich wieder:
Arsenal schlägt Manchester United im Theatre of Dreams.
Nachdem man den besseren Start erwischt hatte gelang dem wieder einmal bärenstarken Monreal nach guter Vorlage von Chamberlain in der 25. Minute das 1:0. Es wirkt so, als hätte Monreal sich nach durchwachsener Eingewöhnungsphase inklusive zwischenzeitiger Aushilfe als Innenverteidiger endlich eingefunden.
Auch die Entscheidung, Chamberlain starten zu lassen, ist in der Nachbetrachtung genau richtig gewesen. Neben dem Assist konnte er gute Akzente setzen und wirkte immer gefährlich.
Wenn man in diesem Spiel von Akzente setzen spricht muss man auch Per Mertesacker erwähnen. Nachdem es in letzter Zeit ordentlich Kritik gehagelt hat und selbst nach einem defensiven Totalausfall wie gegen Monaco, er quasi als der Schwächste von den Schwachen herausgepickt wurde und dann auch erstmal zu einer Nachdenkpause auf die Bank verbannt wurde, konnte er gestern endlich mal wieder zeigen was er kann.
Defensiv war er einer der stärksten und sichersten Spieler auf dem Platz der die Abwehr als Kapitän gut zusammen gehalten hat.
Unterstützt wurde die Defensive dabei von Le Coq, der vor der Abwehr wie immer alles abräumte und auch Santi Cazorla hat sich als spielstarker Sechser neben Coquelin gut gemacht.
Diese Doppelsechs Variante lässt zu, dass Özil und Cazorla gleichzeitig auf dem Platz sind ohne sich gegenseitig auf den Füßen zu stehen.
Man of the Match war allerdings ein ganz Anderer. Trotz Schwierigkeiten in der ersten Halbzeit muss diese Auszeichnung an Dat Guy Welbeck gehen, der in der 65. Minute das Siegtor machte.
An dieser Stelle auch Credit an Wenger, dessen mutige Entscheidung Welbeck als Sturmspitze für den formstarken Giroud zu starten am Ende profitabel war.
So knapp wie Welbeck den Ball nach diesem Horror Rückpass von Chris Smalling wegspitzelt bevor der rausgelaufene De Gea ihn erreichen kann hätten das wahrscheinlich nur wenige Stürmer hingekriegt.
Außerdem: Wenn es jemanden gibt, der Lust hatte im Old Trafford zu netzen, dann ist das der von Van Gaal höchstpersönlich aussortierte Danny Welbeck. Die persönliche Genugtuung konnte man ihm nur unschwer an seinem Jubel ansehen.
In der nächsten Runde geht es dann entweder gegen Bradford oder gegen Reading, die ihr Wiederholungsspiel noch austragen müssen.
Sollte beides machbar sein und somit war dieser Sieg vorgestern ein guter und wichtiger Schritt in Richtung Titelverteidigung.
Wembley wir kommen!
Nun mal ehrlich – es hätte schlimmer kommen können. Immerhin war Bradford auch im Pott und wer sich ein paar Jahre zurück erinnert, der weiß, dass wir im League Cup 2012 gegen eben jenes Bradford die Segel streichen mussten. Zwar benötigte es damals ein Elfmeterschießen aber raus waren wir am Ende trotzdem.
Deshalb ist es doch schön, dass wir auch mal gegen schlagbare Truppen ranmüssen bevor wir Bradford im Finale spielen.
Manchester United im Old Trafford also.
Daran haben wir grundsätzlich nicht so gute Erinnerungen.
2011 kassierten wir dort eine herbe 2:8-Niederlage.
2012 gab es ein 1:2 in der Liga und davor ein 0:2 im FA-Cup.
2013 fuhren wir mit 0:1 nach Hause.
Das jüngste Spiel im Ashburton Grove im November 2014 sollten wir hochgradig unverdient mit 1:2 verlieren. Wie das passieren konnte, ist bis heute unklar. Jedenfalls gibt es für uns Einiges an Wiedergutmachung zu leisten. Warum dann nicht gleich im OT im März?
Sammelt man mal die Reaktionen auf die Auslosung gestern, so schien sich rundum Angst breit zumachen. Einige redeten gar von einem Fluch, der uns nach dem unverdient gewonnen FA-Cup-Finale von 2005 begleitet und der uns nicht mehr gegen United gewinnen lässt (stimmt so allerdings nicht – letzter Sieg im OT war am 17.09.2006, im Ashburton Grove im Mai 2011).
Yernited hat langsam in die Spur zurück gefunden und fährt – dank Mithilfe von Dowd & Co. – hier und da ein paar Punkte ein. Angst machen sie jedoch Niemandem mehr.
Ein einfacheres Los (gibt es die im FA-Cup überhaupt? Fragt mal bei Citeh, TTNHM & Chel$ki nach…) wäre schön gewesen. Zumindest ein Heimspiel. Aber gut – packen wir die Möglichkeit beim Schopfe und zerlegen wir Yernited im OT. Warum denn eigentlich nicht?
Sanchez, Özil, Cazorla, Welbeck, Giroud, Walcott, The Ox, Wilshere
VS
Rooney, RVP, Herrera, Di Maria, Falcao (*hust*).
Das könnte klappen – nein: Das wird ein Sieg.
Da kann dann auch ein Phil Dowd oder Mike Dean nichts dran ändern.
Tipp: 2:4 (4 x Welbeck)
Zur Einstimmung (alle mal mitsingen):
Festlicher kann die Woche gar nicht beginnen. Da fährt man sonntags auf eines dieser unliebsamen Away-Spiele gegen eines der Top-4-Teams. Im Vorfeld machen sich Angst und Unbehagen breit da unsere Statistik hierbei in den letzten Jahren alles andere als gut aussah. Das vormalige Aufeinandertreffen im Etihad endete 3:6. Zusätzlich wurde Mike Dean als leitender Referee für das gestrige Spiel bestimmt. Kein gutes Omen – dachte man. Was jedoch in den 90 Minuten auf dem Rasen passieren sollte, könnte tatsächlich ein Turningpoint für Arsenal sein. Es war die wohl beste AFC-Performance seit dem 2:1 gegen Barcelona im Februar 2011. Ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.
Im Eigentlichen – und da dürften wir uns alle einig sein – steht Arsenal seit dem Auseinanderfallen der Famous Back-Four rund um Adams, Keown, Winterburn und Dixon sowie dem Weggang Vieira’s nicht mehr für stringentes Defensivverhalten. Letzte Saison haben wir einige sehr gute Defensivleistungen gezeigt und sind vollkommen verdient mit 17 Cleansheets durch die Saison gekommen. Leider sind wir jedoch gegen die anderen Top-4-Contender regelmässig auseinander gebrochen. Gestern haben wir den Coq rausgeholt und siehe da – er kann auch die großen Löcher stopfen.
Wer sich gestern die 90 Minuten nochmals angeschaut hat oder die Muse besass, bei Match-Of-The-Day 2 reinzuschauen, der konnte abermals die Importanz des sympathischen Franzosen in Bewegtbildern begutachten. Coquelin, dieser kleine robuste DM, den GAR KEINER mehr auf dem Zettel hatte, wurde vor Kurzem vom Loan bei Charlton Atheltic (Championship) zurück beordert und spielt seitdem Spiel um Spiel um sein sportliches Überleben beim AFC. Seit gestern kann man zweifelsohne festhalten: Mission accomplished! Schon gegen Stoke hat man sehen können, dass er im Defensivverbund – ungleich der Jungs, die vormals als DM aufliefen – die Reife besitzt, zu wissen wann und wo er stehen muss. Ein ums andere Mal lief er die Passwege Silva’s zu um sicher zu gehen, dass die sonst so akkuraten Passspiele in die Spitze Citeh’s nicht stattfinden würden. Silva ist irgendwann dermaßen verzweifelt, dass er sich bis auf die Mittellinie zurückfallen lassen hat. Dieser Umstand hat das Spiel Citeh’s zum Erliegen gebracht. Ohne die Vision ihres spanischen Maestro waren sie zahm wie ein Schaf vom Schlachter. Gut – es gab ein kurzes Aufbäumen nach Wiederanpfiff zur 2.Halbzeit, wo sich unser Defensivverbund – warum auch immer – in der Vorwärtsbewegung etwas arg rausziehen lassen hat. Aber auch diese kurze Druckperiode haben wir gemeistert. Und als das 2:0 fiel, war das Spiel dann endgültig in trockenen Tüchern. Man kann attestieren, dass wir nicht gegen ein besonders schwaches Citeh-Team gespielt haben – so wie es einige Pundits geäußert haben. Wir haben sie nicht besser spielen lassen und das war ein riesen Achievement.
Was besonders auffällig war und anfangs etwas Unverständnis hervorrief, war der Umstand, dass unsere Angreifer (Alexis, Cazorla, The Ox, Giroud) nach Ballverlusten nicht mit ihrem sonstigen Eifer den Bällen nachgingen. Schaut man sich das Spiel nochmals an, wird klar, dass dieser Umstand logischerweise der gestrigen Taktik geschuldet war. Von wegen Wenger ist „tactically inept“. Alexis, der sonst keinen Ball verloren gibt, liess seinen Gegenspieler gewähren und reihte sich beim Spiel gegen den Ball sofort wieder in die Defensive ein. Auch ein Grund dafür, weshalb die von Zabaleta und Navas ausgehende Gefahr stellenweise nullifiziert wurde. Jetzt stelle man sich mal einen Podolski beim gestrigen Spiel als linken Flügelspieler vor. Monreal hätte einen Albtraumtag erlebt. Stichwort Monreal: Smarter Typ. Doppelpass mit Giroud, er sieht, dass Kompany den Körper reinstellen will, nimmt diese Möglichkeit dankend an und geht zu Boden (Kompany hat ihn allerdings auch am Knie getroffen). Mike Dean pfeift zum Erstaunen aller Anwesenden Elfmeter. 1:0 Arsenal. Ooooohhh Santi Cazorla. Will man unseren andalusischen Magier gestern beschreiben, so möge man sich die Bewertungen bei Arseblog ansehen – 11 von 10 möglichen Punkten. Die Szene, wo er mir nichts, Dir nichts gegen 6 (!) Citeh-Spieler durchläuft. Ein visueller Orgasmus in Reinform. Man-Of-The-Match. Verdienter geht es nicht. Ein Tor, ein Assist. Unglaubliche Statistiken. Vorne wie Hinten eine Macht.
Man könnte jetzt ewig so weiter machen und noch zu Hector, Kozz, dem BFG und und und Lobeshymnen anstimmen aber wir genießen dieses wunderbare Gefühl lieber bis mindestens nächsten Sonntag. Dann geht’s im FA-Cup gegen Brighton. Vielleicht bekommt dann auch Mesut Özil wieder eine Chance, der nun ernsthafte Probleme bekommen wird, sich die 10er-Position von Cazorla zurückzuholen. Was ein Luxus. Lasst das mal kurz sinken.
(PS ein netter Manchester United-Fan hat gestern den goldenen Ansteckbutton mit den Worten: „May it bring you luck, mate“ überreicht. Das hat er tatsächlich getan. Wie auch Thierry Henry in seiner ersten Tätigkeit als Pundit für Sky.)
COYG
Man ist es ja gewohnt, daß Spieler nach Vereinswechseln keine Zeit verlieren, sich bei den ´neuen´ Fans beliebt zu machen (known as the Lukas Podolski school of einschleiming ...), aber während Lukas das noch auf vernünftige Art und Weise macht, hat City´s neuer 30-Millionen-Mann für die Bank, Wilfried Bony, folgendes Bonmot rausgehauen:
„It´s great to be part of one of the biggest clubs in the world and I´ve dreamed of playing for City for 15 years.“
Seit 15 jahren .. soso … Meine Fresse, damals haben höchstens City-Fans von ihrem Team geträumt und auch das waren nur Albträume, denn City hat damals in der dritten Liga gespielt!
So verschieben sich bei gekauften Vereinen halt die Parameter – ab 2020 oder so werden solche Volltrottel dann von der großen Tradition von RB Leipzig schwärmen …
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Anyway, Fußball: Arsenal heute bei Man City im Etihad (zu der ganzen ´Scheichkohle´ kam ja auch noch dieses quasi geschenkte Stadion von der Stadt) und eine Niederlage ist, gerade auch nach den gestrigen Ergebnissen, „just not on“.
Arsenal´s Bilanz gegen Topteams in der Liga ist absolut verheerend, aber wenn wir gegen ein Team eigentlich immer ganz ordentlich aussahen (und meistens auch was geholt haben), dann war das City. Okay, letzte Saison gab es im Dezember das 3-6 bei denen, aber jenes Spiel ist nicht im geringsten mit den Klatschen bei Pool und Chelsea zu vergleichen. Das war damals ein ziemlich durchgeknalltes Spiel mit zwei latent anfälligen Defensivreihen, wobei Arsenal volles Programm auf Sieg gespielt hat und dabei dummerweise immer wieder von City krass ausgekontert wurde. Allerdings, das alte Thema, wäre mit einem fairen Schiedsricherteam definitiv mehr drin gewesen, denn Arsenal wurde ein tausendprozentiger Handelfer nicht gegeben und zudem gleich zwei reguläre Treffer aberkannt – und ein Schwalbenelfer für City gegeben.
Und damit erst gar keine Vorfreude aufkommt, wurde von der FA in ihrem unermesslichen Hass Mike Dean als Schiri angesetzt (wie schon gegen MU) – bei keinem anderen Schiri kommt Arsenal seit 2004 so schlecht weg: prozentual gesehen doppelt so viele Niederlagen und im Gegenzug auch nur halb so viele Siege wie im Ligaschnitt. Mitunter bejubelt er quasi auch ein Arsenal-Gegentor:
Heisst: Arsenal muß heute zu 100% konzentriert sein und darf sich keine Blöße geben. Mike Dean wartet nur drauf. City hat bislang auch noch nicht wirklich Bäume ausgerissen (in den letzten beiden Heimspielen jeweils zwei Gegentore – von Burnley und Sunderland), wird aber gegen Arsenal auch hellwach sein, v.a. wenn sie an Chelsea dran bleiben wollen. Wahrscheinlich werden sie Arsenal kommen lassen und hoffentlich wird unsere Truppe nicht so naiv in die Falle tappen und hinten Räume für schnelle Konter eröffnen. Helfen würde auch eine bessere Chancenverwertung als zuletzt.
Es war ein sehr gutes Spiel gegen Stoke zuletzt, was echt Hoffnung gemacht hat. Heute müssen sie zeigen, daß sie´s drauf haben und den Aufwärtstrend bestätigen. Wenn wir vielleicht auch mal das 1-0 machen, hinten sicher stehen, Silva aus dem Spiel nehmen, Ramsey sich defensiv einbringt, dann werden wir sie in der zweiten Hälfte mit den Supersubs Walcott und Özil fertigmachen. Ab dafür!
AND IT´S ARSENAL, ARSENAL FC …
Wie kann man nur so unfassbar viel Pech haben? In der ersten Halbzeit waren wir dermaßen dominant, dass man uns für einen pubertierenden Doggenrüden halten konnte (ich spreche aus Erfahrung) und dann liegen sowohl unser Torwart als auch einer unserer Verteidiger am Boden, letzterer fälscht den Ball ab und er geht ins Tor. Natürlich durfte auch das obligatorische Gegnerischer-Torhüter-macht-das-Spiel-seines-Lebens nicht fehlen und das gute alte Chancen-nicht-nutzen gab es ebenfalls zu bestaunen. Playing football the Arsenal way! Wenigstens hat Giroud ein wunderschönes Tor zum Comeback gemacht. Schlussendlich bleibt aber, wie es Iain Macintosh wunderbar beschrieben hat, der frustrierendste Fussballclub der Welt ist Arsenal.
Das liegt auch an den immer wiederkehrenden Verletzungen. Koscielny und Debuchy sind noch drei bis vier Wochen vom Mannschaftstraining entfernt, Özil wird nicht vor 2015 wieder auf dem Platz stehen. Um uns nicht zu langweilen hat der Fussballgott uns aber neue Verletzungen geschickt: Szczesny und Wilshere mussten mit unfreundlich aussehenden Verletzungen vom Platz. Walcott war wegen einer Leistenzerrung nicht im Kader.
Abseits vom Platz ist dagegen erfreuliches passiert. Mesut Özil hat gesagt, dass Arséne Wenger aus ihm den besten Spieler machen kann, der er sein kann und im Telegraph gibt es einen schönen Artikel, wie Per Mertesacker mit der deutschen Geschichte umgeht.
Unser nächstes Spiel ist gegen Dortmund in der Champions League. Ich lasse das Hinspiel mal außen vor und sage voraus, dass wir aufgrund unserer bestechenden Form 2-0 gewinnen werden. Danach geht’s in die West Midlands gegen West Brom. Wenigstens dort sollten wir mal wieder Punkte einfahren.
Up The Arsenal!
Wahnsinnsspiel gestern. Da stürmen wir ein ums andere Mal eine Abwehr, die in der Regel nicht mal gegen das Twelve Pins Sunday Pub Team bestehen würde und sind dennoch zu unfähig, den Ball an de Gea vorbei zu bugsieren. Gut – de Gea gehört zu den Besten seiner Zunft. Wenn ich jedoch beständig in die Mitte des Tores schieße, wo de Gea es sich schon auf einem Klappstuhl bequem gemacht hat, brauche ich mich nicht zu wundern, dass das Ding nicht rein geht. „Wenn Du nicht weißt, wohin mit dem Ball – schieß ihn einfach ins Tor“, sagte schon Vereinslegende Karl-Heinz Mohr zu seinen Kreisklasse-C-TV Haßloch-Bambinis. Bester Rat, den man einem werdenden Fussballer geben kann. Warum Jack Wilshere das gestern komplett vergessen zu haben schien, weiß der Gazza von Islington alleine.
Danach musste er sich noch – Kopf voraus – Marouane Fellaini an die Brust werfen, doch der blieb davon gänzlich unbeeindruckt, was ihm hoch anzurechnen ist (andere hätten da den sterbenden Schwan imitiert). Nun freuen wir uns alle über ein wenig Feuer, wenn es gegen die Mancs geht. Ein Keown-Moment, etwas Rumgeschubse, Pizza-Attacken. Aber doch nicht in der ersten Halbzeit, wo es noch um Alles geht. Bisschen mehr Besonnenheit wäre wünschenswert, Herr Wilshere. Jack ist halt so der „Bad Motherfucker“ auf einem Meter-Nichts, der ziemlich dicke Klöten hat, die aber immer im falschen Moment auf den Tisch haut. Bräuchte mal ein Paar Schellen von Baba Tony Adams.
Und sonst so? The Ox war überragend, agil und ziemlich überall zu finden. Arteta hat ein super Spiel geliefert (you see that, haters?). Chambers hat ebenfalls mit viel Offensivdrang überzeugt. Und dann war da noch dieser Ladies Love Cool O.G., der das AFC-Tor der bisherigen Saison erzielte. Ansatzlos. Zur Seite mit Euch.
Jetzt wird – wie üblich – wieder nach AW’s Kopf geschrien. Die Rot-Weiße-Gemeinde auf Twitter und anderen intimen Social Media Kanälen zerbeißt sich mit Genuss im virtuellen Raum die Kehlen. Den Besonneneren dürfte das fremd sein. Eigentlich muss es in Halbzeit Eins 3-4:0 für uns stehen uns dann ist das Ding durch. Dann demütigt man diese Kick-Rush-Ästhetiker aus Nord-West-England mit 6-7:0 und schaukelt sich bis Mittwoch genüsslich die viel zu großen Cojones. Aber nein: „We’re playing football the Arsenal way“. Zack – 0:1, bum – 0:2. Wenn di Maria’s Kopf so schnell wie seine Beine wäre, steht es am Ende 0:3. War er glücklicherweise nicht, so dass wir dem Giroud’ischen Meisterstück beiwohnen konnten.
Schön auch, wenn man das mit fu**ing John Lennon-Lookalike und Yoko Ono-Manc-Schnepfe im ansonsten 5zu1 von Gooners-gefluttetem Berliner-Pub sehen muss. Disgraceful.
Ein Ausblick: Wir gehen gegen Dortmund zu Hause ebenfalls unter und verspielen dann gegen Istanbul die K.O.-Phase. Im Endeffekt spielen wir donnerstags auf Spuds…äh… ITV um eben gegen diese Scummers nördlich der Seven Sisters Road im Finale einen weiteren Paris-Moment zu erleben. Wird natürlich so nicht passieren. Am Mittwoch werden die Hummeln aus Lüdenscheid-Nord quer übers Emirates-Spielfeld gejagt und mit 1:3 nach Hause geschickt.
geschrieben von Stefan Holzapfel
Was soll man dazu noch sagen? 61 % Ballbesitz, 23:12 Schüsse, 9:2 Schüsse aufs Tor, Ergebnis 1:2 für United. Welcome tristesse!!!
Dabei ließ sich das Spiel gut an. Arsenal sofort hellwach, gutes Pressing, sichere Kombinationen und eine United-Defensive, die den Namen „Defensive“ nicht wirklich verdient hatte. (Wer ist eigentlich verdammt nochmal dieser Mc Nair?) Spätestens Wilshere muss die Führung besorgen, scheitert jedoch kläglich an de Gea. Läuft das Spiel ideal, muss Arsenal zur Halbzeit 3:0 führen, auch wenn United gegen Ende der ersten Halbzeit stärker wird.
Die zweite Halbzeit ist dann Arsenal „at it’s best“. Erst verlieren wir Wilshere durch ein klares, nicht anerkanntes Foul (auch wenn er sich in der Situation den Ball zu weit vorgelegt hat) und dann kommt zum Unvermögen auch noch Pech dazu. Gibbs und Szczesny behindern sich gegenseitig, Valencia versucht die Eckfahne zu treffen, leider sitzt Gibbs im Weg und trifft für United. Wenn man schon selbst zu blöd ist Tore zu schießen, benötigt man halt nen gegnerischen Abwehrspieler. Zu allem Überfluss verletzt sich Szczesny dabei und muss runter. Wir danach weiter zu unvermögend, United kontert und am Ende kann man noch froh sein dass es nur 1:2 endet.
Und nun? Nun kommt am Mittwoch Dortmund. Sollte einem zwar aufgrund der Leistungen in der Bundesliga keine Angst bereiten, nur leider ist am Mittwoch nicht Bundesliga. Zumal wir uns nun noch wieder Sorgen machen müssen um den Gesundheitszustand einiger Spieler. Aber kennen wir ja schon.
Was sich mir weiterhin nicht erschließt, ist die Wechselthematik. Warum bringt man bei einem Rückstand keinen Podolski? Sicher, er arbeitet wenig nach hinten. Aber wenn ich ein Spiel noch drehen will, spielt das keine Rolle. Stattdessen bringt man den seit Wochen „überragenden“ Cazorla und einen von einer Langzeitverletzung genesenen Giroud. Unabhängig davon, dass das Ding von Giroud einer der wenigen Lichtblicke war. Was ein Hammer! Aber ein Podolski kann das auch.
Als Nächstes also Dortmund, WBA away und ein „highflying“ Southampton daheim. Man könnte es auch leichter haben. Scheint eine spannende Saison zu werden, in der wir hoffentlich nicht United letzte Spielzeit kopieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
2005 hat Arsenal das Fa-Cupfinale gegen Manchester United gewonnen – nach Elfmeterschiessen. Das war pures Glück, denn ManU war 120 Minuten komplett überlegen und hat Chancen versemmelt, gegen die Wilshere´s Versagen heute fast vergessenswert wäre – damals, ja damals, hat man noch gedacht, daß das endlich mal der Ausgleich für Arsenal´s vorheriges grandioses Pech (bzw. das unglaubliche Glück mancher Gegner) oder ihnen zugefügte Ungerechtigkeiten (z.B. durch Schiris) wäre … Arschlecken .. it got worse …
Der damalige Sieg war offensichtlich ein Fluch – früher schon und heute wurde es echt auf die Spitze getrieben: selten hatte man United mal so dermaßen im Sack (und schien auch einen guten gameplan zu haben) und kriegt es vorne teilweise durch Eigensinnigkeiten nicht geregelt. Und das schliesst definitiv den stets hochgelobten Alexis nicht aus.
Vor dem 0-1 wird in den meisten Ligen das Foul von Fellaini an Gibbs gesehen und zudem auch so gewertet, aber Mike Dean hat seiner Rolle als ManU´s zwölfter Mann mal wieder alle Ehre gemacht.
Verdammte Scheisse, das Team hat wirklich nicht schlecht gespielt und ManU größtenteils an die Wand genagelt, aber was hilft das, wenn am Ende so ein Dreck raus kommt?
Die ManU-…weine sitzen wahrscheinlich gerade im Bus und feiern das Ganze gerade .. Und womit: bäh, natürlich nicht mit Recht …
Nicht zu fassen, das Ganze …
Btw.: hat jemand gestern so einen großen Holländer gesehen, dunkelhaarig, hat früher wohl auch mal bei uns gespielt?