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Nun mal ehrlich – es hätte schlimmer kommen können. Immerhin war Bradford auch im Pott und wer sich ein paar Jahre zurück erinnert, der weiß, dass wir im League Cup 2012 gegen eben jenes Bradford die Segel streichen mussten. Zwar benötigte es damals ein Elfmeterschießen aber raus waren wir am Ende trotzdem.
Deshalb ist es doch schön, dass wir auch mal gegen schlagbare Truppen ranmüssen bevor wir Bradford im Finale spielen.

Manchester United im Old Trafford also.
Daran haben wir grundsätzlich nicht so gute Erinnerungen.
2011 kassierten wir dort eine herbe 2:8-Niederlage.
2012 gab es ein 1:2 in der Liga und davor ein 0:2 im FA-Cup.
2013 fuhren wir mit 0:1 nach Hause.

Das jüngste Spiel im Ashburton Grove im November 2014 sollten wir hochgradig unverdient mit 1:2 verlieren. Wie das passieren konnte, ist bis heute unklar. Jedenfalls gibt es für uns Einiges an Wiedergutmachung zu leisten. Warum dann nicht gleich im OT im März?

Sammelt man mal die Reaktionen auf die Auslosung gestern, so schien sich rundum Angst breit zumachen. Einige redeten gar von einem Fluch, der uns nach dem unverdient gewonnen FA-Cup-Finale von 2005 begleitet und der uns nicht mehr gegen United gewinnen lässt (stimmt so allerdings nicht – letzter Sieg im OT war am 17.09.2006, im Ashburton Grove im Mai 2011).

Yernited hat langsam in die Spur zurück gefunden und fährt – dank Mithilfe von Dowd & Co. – hier und da ein paar Punkte ein. Angst machen sie jedoch Niemandem mehr.

Ein einfacheres Los (gibt es die im FA-Cup überhaupt? Fragt mal bei Citeh, TTNHM & Chel$ki nach…) wäre schön gewesen. Zumindest ein Heimspiel. Aber gut – packen wir die Möglichkeit beim Schopfe und zerlegen wir Yernited im OT. Warum denn eigentlich nicht?

Sanchez, Özil, Cazorla, Welbeck, Giroud, Walcott, The Ox, Wilshere
VS
Rooney, RVP, Herrera, Di Maria, Falcao (*hust*).

Das könnte klappen – nein: Das wird ein Sieg.
Da kann dann auch ein Phil Dowd oder Mike Dean nichts dran ändern.

Tipp: 2:4 (4 x Welbeck)

Zur Einstimmung (alle mal mitsingen):

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Nach der bekanntgegebenen Vertragsverlängerung von Coq ist es Zeit sich die Frage der Position des DM mit Blick auf die kommenden Jahre und insbesondere des anstehenden Transferfensters im Sommer zu stellen. Eine Frage, die ich ehrlich gesagt bis vor ein paar Wochen nicht habe kommen sehen. Aber das ist eben das Schöne am Fußball. Er überrascht einen immer wieder auch wenn man denkt, man hat schon beinahe alles gesehen.

Bevor man die Frage des DM aufwirft und diskutiert, muss an dieser Stelle vorab jedoch ein großes Kompliment an Coq ausgesprochen werden. Eine Chance, welche man quasi aus dem Nichts erhält in einer solch überzeugenden Art zu ergreifen, ringt mir meinen größtmöglichen Respekt ab. Und ich bin mir auch nicht zu fein dafür, einzugestehen, dass ich dies nicht habe kommen sehen, geschweige denn ihm dies zugetraut hätte. Also Hut ab!

Nun aber zu angesprochenen Grundproblematik. Wir haben alle nach einem DM geschrien. Wir sind uns alle darüber einig, dass es genau diese Position ist, die uns über Jahre wegen mangelnder qualitativer Besetzung zurückgehalten hat. Das eine Verstärkung in Gestalt von Schneiderlin, Carvalho oder wie auch immer der Spieler heißen mag, im Sommer kommen sollte, war für alle Gooner, zumindest im Kopf, gesetzt.

Nun stellt sich jedoch sicher nicht nur für mich die Frage, ob wir überhaupt noch den Bedarf haben aktiv zu werden. Leicht könnte man zu der Auffassung gelangen, dies wäre nicht notwendig. Und sicher wird Wenger Coq auch mit zugesagter Einsatzzeit zu einem neuen Vertrag gelotst haben. Doch hat das wirklich die finale Lösung des DM Problems zu Folge? Nach meiner Einschätzung nicht und ich nenne euch zwei gute Gründe warum.

Zum einen ist Coq ein Spieler, der im Defensivbereich flexibel einsetzbar ist. Bereits in der Vergangenheit hat er sich auf vielen Positionen (meist unfreiwillig) herumtreiben müssen und dies auch zumeist ganz ordentlich gemacht. So haben wir ihn bereits in der Innenverteidigung wie auch auf der defensiven Außenbahn gesehen. Das bedeutet für mich, dass Wenger ihn auch in Zukunft als einen Spieler betrachtet, den er für möglich entstehende Lücken flexibel einsetzen kann. Zwar haben wir Gabriel verpflichtet. Mit unserer Verletzungshistorie ist es aber nie verkehrt jemanden in der Hinterhand zu haben der auch diese Positionen ausfüllen kann.

Zum zweiten sehe ich nicht, dass wir im Mittelfeld außer Coq auf der Position des DM einen Ersatz haben, auf den wir langfristig setzen könnten. Flamini ist für mich nicht ansatzweise von der notwendigen Qualität und wird nach meiner Einschätzung im Sommer den Verein verlassen. Über ein neues Angebot ist in jedem Fall nichts bekannt. Bleibt noch der Kapitän Arteta für die Position übrig. Ungeachtet der Tatsache, dass Arteta für mich nicht der klassische DM ist, den wir benötigen, kann er diese Rolle nach meiner Einschätzung nicht mehr in der Intensität ausfüllen, wie wir es über eine ganze Saison benötigen. Er ist anfälliger geworden und hat in der Schnelligkeit auch erheblich eingebüßt. Das bedeutet nicht, dass er nicht ausreichend Qualität hat unserer Mannschaft weiterzubringen. Doch für eine ganze Saison kann man eben nicht mit ihm planen, zumindest nicht auf der Position des DM.

In der Konsequenz bedeutet das für mich, dass wir im Sommer die Position des DM in jedem Fall doppelt besetzt haben müssen. Mit Coq haben wir einen Spieler bereits im Kader. Ein weiterer fehlt noch. Wenn es Schneiderlin sein sollte, wo man ja munkelt, dass es bereits eine Einigung gibt, soll mir das mehr als Recht sein. Andernfalls wären wir wieder in der Situation der letzten Jahre stets eine Verletzung entfernt von einem unvollständigen Kader zu sein. Und was die Ausfüllung der DM Position dem Spiel von Arsenal bringen kann, haben wir denke ich in den letzten Wochen mehrfach sehen können.

Was meint ihr? Sollen oder sollen wir nicht die Position im Sommer angehen?

Cheers

Chris

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So macht man gute Miene zum guten Spiel.

Sowohl Le Bob als auch Santi haben später beteuert, daß sie keine Ahnung hatten, was für ein Schild ihnen diese wohlinformierte Fußballexpertin da für´s Foto hingehalten hat … naja, was sagt man nicht alles für die Medien …

Ganz nebenbei ist 2015 20-jähriges Jubiläum: 1994/95 war die letzte Saison, in der die Spuds das letzte Mal vor Arsenal in der Tabelle landeten (die 7., wir 12. – ja, so etwas gab es vor Wenger)

 

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Jedes Jahr zwischen Januar und März, wenn es sehr schief läuft auch im April, also immer dann ,wenn Arsenal mal wieder droht den Anschluss an die Top 4 zu verlieren, steigt ein ganz bestimmter Tscheche wie ein Phönix aus der Asche. Für 2-3 Monate wird dann eines der größten Ex-Talente Europas zu Ronaldinho und verzaubert jeden mit No-look-passes, Übersteigern, genialen Pässen und unglaublichen Volleys. Aber wieso hat Tomas Rosicky diese Form noch nie über Monate oder sogar Jahre gehalten?

rosicky1

Schon mit 8 Jahren ist Rosicky von einem kleinen Klub in Prag zu Sparta Prag gewechselt. Er kam dort schnell ins erste Team und gewann 2 Meisterschaften. Durch sehr gute Leistungen lockte er die größeren erosicky2uropäischen Klubs an und wechselte im Januar 2001 für damals enorme 15 Millionen Euro zum BVB. Er avancierte sofort zum Leistungsträger und gewann die deutsche Meisterschaft und stand im UEFA-Cup Finale auf dem Platz. Da der BVB in finanzielle und sportliche Probleme geriet, mussten die Stars verkauft werden. Trotz Interesse von Chelsea verpflichtete Arsenal Rosicky im Sommer 2006 für 10 Millionen Euro. Dann fing alles an, schief zu gehen. Nach einer durchwachsenen ersten Saison verletzte sich Rosicky und fiel für fast ein Jahr aus, was ihn auch die EM 2008 kostete. Durch seine Verletzung wirkte er auch in der Saison 2009/2010 nicht wirklich mit. Sein Tiefpunkt war die Saison 2012/2013, als Rosicky wettbewerbsübergreifend nur auf 16 Einsätze kam. Seitdem konnte er sich durch die Ankunft von Cazorla und Özil nie wirklich einen Startplatz erspielen, auch wenn er immer wieder mal in die Mannschaft durchbrach. Zu diesen Gelegenheiten spielte der „kleine Mozart“ dann wie befreit und schoss Tore, die noch für Monate auf Twitter und Vine kursieren würden. Er war es, der den Sieg gegen die Spurs im FA Cup sicherte und Arsenal den Weg ins Finale ebnete. Doch mit 34 (er ist, kaum zu glauben, der älteste Spieler des Klubs) ist er nicht mehr so frisch und ausdauernd wie früher, noch dazu ist die Premier League sehr körperbetont und Rosicky ist vieles, aber nicht der große Bruder von Hulk.

Was wäre gewesen, wenn Rosicky nicht so sehr vom Verletzungspech verfolgt worden wäre? Das kann niemand mit Klarheit sagen, aber man kann vergleichen: Theo Walcott ist ein halbes Jahr vor Rosicky zu den Gunners gewechselt und hat von allen Spielern im ersten Team am öftesten gespielt. Walcott ist, wenn fit, einer der besten Rechtsaußen der Liga und in Englands Nationalteam definitiv gesetzt. Beide werden von den Fans geliebt, Rosicky ist mit seiner Liebe zum Rock und seinen regelmäßigen Auftritten in der Arsenal-Band zur Identifikationsfigur geworden. Ohne sein Pech wäre Rosicky vermutlich eine der Legenden des Vereins, aber so wie es jetzt aussieht wird er wohl nur eine Randnote bleiben, wenn auch eine sympathische und ab und zu geniale.

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Nachdem der Samstag uns wieder einiges an Druck aufgebürdet hatte (alle Top-4-Contender (außer Soton) hatten gewonnen), ging es gestern im Ashburton Grove gegen Villa. Ein wahrlich schwaches Villa. Das Team aus Birmingham hatte in seinen vorherigen 5 Partien nicht einmal (!) selbst getroffen. Gute Voraussetzungen also, die 3 Punkte in London zu behalten.

Und so sollte es auch kommen. Mit einer starken Startelf, welche die beiden Verletzungsrückkehrer Özil und Walcott beinhaltete, wurde Villa überrollt. Nach 9 Minuten klingelte es zum ersten Mal im Kasten von Guzan nachdem eine BFG-Clearance ihren Weg zum am Mittelkreis postitionierten Özil fand, der den halbhohen Ball „locker“ mit seiner linken Außensohle in den Lauf von Giroud bugsierte. Der HFB lief allein auf Guzan zu – vertendelte den Ball fast noch – und schloss mit einem schönen, halbhohen Heber zum 1:0 ab. Großartiger Konter-Fussball. Taktisch absolut tödlich von Villa, die Back-Four dermaßen hoch zu platzieren.

Weitere Chancen sollten folgen doch es dauerte bis zur zweiten Halbzeit bis wir das Netz ein zweites Mal fanden. Diesmal bekam Özil einen Zuckerpass von Giroud durchgesteckt und unser Magician platzierte die Kugel trocken aus knapp 15 Metern im langen Eck. Es folgten das 3:0 durch Theo, der schlechteste Elfmeter seit Rasensportbeginn von Santi zum 4:0 (schöner Einsatz von Chupa, der den Elfer rausgeholt hatte) und ein großartiges 5:0 durch Hector. A walk in the park.

Was wieder einmal auffiel, war unser kongruenter Mittelfeld-Abwehr-Verbund. Wie schon im Citeh-Spiel standen die Abwehrreihe und die davor positionierten Coquelin-Ramsey-Cazorla so eng beieinander, dass Villa überhaupt keine Möglichkeit bekam, die Bälle Richtung Benteke und Co. zu bekommen. Einzig bei hohen Bällen hatten wir 2-3 hitzige Situationen zu meistern. 53% Ballbesitz – in einem Heimspiel. 5:0. Irgendwas ist anders im Hause Arsenal.

Wenn man sich die Nachbetrachtungen ansieht/-hört fällt immer wieder der Vergleich zu den Zeiten der Invincibles, die sich ebenfalls durch ein enorm schnelles Umschaltspiel von Defensive zu Offensive auszeichneten. Und was Henry und Pires gestern zu sehen bekamen, dürfte sie doch sehr an sich selbst erinnert haben. Wir sollten uns nach dem Spiel allerdings nicht allzu sehr gehen lassen und übermutig werden. Wenn wir es endlich mal hinbekommen, diese Konstanz zu halten, dann kann in dieser Saison – auch in der Liga – noch einiges gehen. 15 Spiele = 45 Punkte = gibt es noch zu holen.

Am Wochenende kommt es zum allseits herbei gefieberten NLD an der Lane. Ein Spiel, das definitiv ein paar Nummern schwieriger werden dürfte, denn auch die Chickens-On-A-Basketball-Truppe aus dem nördlichen Teil der Seven Sisters Road macht ihre Hausaufgaben aktuell ganz gut (am Wochenende ein 3:0 Away-Sieg bei West Brom). Bis dahin könnte Alexis wieder fit sein. Folgende Aussage haben wir ja gestern schonmal ganz gut widerlegt:

Spuds Banter

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Man kann sich selten sicher sein, dass Arsenal einen Spieler verpflichten wird (man nehme Higuain im Sommer 2013), aber im Falle von Kristian Bielik scheint der Wechsel nur noch Formsache zu sein. Sowohl der Spieler selbst als auch Wenger bestätigten, dass sowohl ein Vertrag steht sowie eine Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro mit Legia Warschau ausgehandelt wurde. Wer aber ist dieser Spieler, der von vielen Zeitungen schon als der „neue Vieira“ bezeichnet wurde?

Kristian Bielik ist ein defensiver Mittelfeldspieler. Er ist 1,89 m groß und wKrystianBielik1_3157817biegt 78 kg, was ihn verglichen zu seiner Größe zu einem Leichtgewicht macht, aber er ist noch jung – erst 17 –  und hat noch viel Zeit sich zu entwickeln. Er wurde in der wahrscheinlich besten Jugendakademie Polens ausgebildet, bei Lech Posnan. Dort spielte er allerdings nur in den Jugendmannschaften. Im Sommer wechselte er dann nach Warschau, um auch dort zuerst nur in den Reservemannschaften eingesetzt zu werden. Da Warschau aber in 5 Monaten knapp 40 Spiele absolvieren musste, rutschte er in den Kader und wusste zu überzeugen. Er kam in 5 Spielen für die erste Mannschaft zum Einsatz und spielte davon 3 über 90 Minuten, außerdem wurde er einmal in der Europa League eingewechselt, was ihn zum jüngsten Spieler des Turniers macht.

Seine Größe ist nicht der einzige Grund, warum er mit dem Kapitän der Invincibles verglichen wird. Er spielt sehr genaue lange Pässe und seine Fähigkeit, die Geschwindigkeit des Spiels von seiner Position vor der Abwehr zu bestimmen, sticht jetzt schon aus seinem Spiel heraus. Außerdem fürchtet er sich nicht davor, wenn nötig, gegnerische Spieler im 1-on-1 zu umkurven. Trotzdem besitzt er die nötige Reife und Disziplin, sich mit solchen Versuchen nicht in Probleme zu bringen. Aufgrund seiner Größe ist er zumal eine Gefahr bei Standards. Bereits 3 seiner Tore erzielte Bielik für die polnische U-17-Auswahl nach Ecken.

Letztendlich ist er ein Risiko. Wenger selbst sagte, dass wenn Bielik einschlägt, 2,5 Millionen sehr wenig sind, aber wenn er zum nächsten Frimpong wird, 2,5 Millionen eine Stange Geld sind. Er ist ein defensiver Mittelfeldspieler, eine Position auf der wir mittelfristig Ersatz brauchen. Jung und sehr begabt. Wenn er diszipliniert bleibt, dürfte er ein wichtiger Bestandteil des Teams werden.

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Unser heutiger Gastautor ist Gründungsmitglied des Arsenal Germany Supporters Club. Der sympathische Hamburger John kam über einen wunderbaren Zufall zum AFC. Erst schenkte ihm sein Onkel ein Shirt der Gunners bevor ein paar Jahre später ein Familienmitglied bei Arsenal unter Vertrag genommen wurde. Er sollte eine große Karriere beim AFC hinlegen. Trefft John und lauscht seinen wunderbaren Anekdoten:


Geschrieben von John Davis


Normalerweise redet man ja nicht über sein erstes Mal und manchmal ist es auch gar nicht so klar zu definieren, was denn bzw. wann denn das erste Mal eigentlich war bzw. stellt es sich erst viel später heraus, was denn als erstes Mal zu Rate gezogen wird bzw. als dieses 1. Mal überhaupt erst angesehen werden kann oder soll. Geiler Satz – wer ihn verstanden hat, der kann weiterlesen. Wer nicht… ach, entscheidet selbst.☺

Ich würde sagen, mein 1. Mal ist sooo lange her, dass ich mich kaum noch dran erinnern kann. Ich war irgendwas um die 5 oder 6 Jahre alt, da hatte ich „Kontakt“ zu einem Verein, der eine Kanone als Wappen hat und welche damals noch nach Links zeigte.

Eine Kanone auf einem Trikot.

John David

„Cool!“ fand der kleine John aus dem schönen Hamburg, einer großen Städte im Westen der Republik. Noch ziemlich planlos was Ostdeutschland, Westdeutschland, Nord und Süd eigentlich bedeutet und dann plötzlich ein Trikot mit einer Kanone in der Hand . „You want to have it?!?“ war die lapidare Frage von Roger, meinem Onkel. „Yes, sure, but is it ok for Colin? It’s his Shirt.“ O-Ton Roger: „Just take it, Arsenal is rubbish!“ Ich habe das etwas zu große Shirt dann im Urlaub in Skipsea an der Ostküste Englands und in Hamburg mit Stolz getragen. In Rotherham, wo es mir gegeben wurde, war es nicht wirklich tragbar ohne doofe Kommentare zu bekommen.

Soviel zum ersten Kontakt. Einige Jahre später – das Trikot ist wohl auf einem Bolzplatz in Hamburg Lurup irgendeinem Nagel oder Zaun zum Opfer gefallen – gab es plötzlich und unerwartet fast keine DDR mehr. In Hamburg fuhren Trabbis über die Reeperbahn und das Jahr 1989/90 wurde irgendwie zu einem Speziellen. Der HSV fiel irgendwie immer mehr seiner eigenen Arroganz  zum Opfer und es wurde etwas ruhiger in Stellingen. Ich wurde gefragt ob ich nicht mit zu einem Fußballspiel möchte, wenn ich denn nach England komme. Klar wollte ich. Gefragt, getan. Ich begleitete meinen Onkel und meinen Cousin (ja, der dem das Trikot damals gehört hatte) zu einem Spiel nach London. QPR vs Arsenal. Es war ganz schick. Wir wurden durch die heiligen Hallen von QPR geleitet, zu unseren Plätzen gebracht und es wurde Bier serviert. Toll – Bier mit Alkohol! Beim HSV hatte Herr Krohn damals gerade Alkoholverbot im Volkspark ausgesprochen. Der Gegner von QPR war diese Mannschaft mit der Kanone. FC Arsenal London. JA, so „kannte“ ich die und eigentlich waren die mir völlig egal – genauso wie QPR. Da spielte zwar ein persönlicher Bekannter aber für mich war es der Erlebnisfaktor, den ich bei dem Ganzen gesehen habe.

David Seaman QPR

Fußball am 03.03., dann noch auf der Insel, in London. Was will man mehr. QPR hat gewonnen. Arsenal hat mit einer Mannschaft gespielt, deren Namen mir in einigen Jahren noch sehr oft durch Gesänge, Geschichten und tollen Momenten wieder vor Augen erscheinen sollten und ich muss gestehen – ich bin nach Jahren noch dankbar, dass ich diese Jungs alle zusammen spielen sehen durfte und konnte. Wenngleich sie dann auch in der vermeintlich falschen Mannschaft gespielt haben. Ich bin dann am Montag nach Hause geflogen und habe in der Zeitung, die ich in Heathrow bekommen habe, genau das gelesen, was ich am Samstag eigentlich schon wusste. Der Torhüter von QPR wechselt für eine Rekordablöse zu Arsenal. Toll, dachte ich, er ist in dem Moment der teuerste Torhüter seiner Zeit, ist einer der nettesten Menschen, die ich im Fußball und privat kenne, und ich hatte sogar schon mal ein Trikot von den Typen mit der Kanone. OK, ich folge ihm dann mal und schau, was das für eine Truppe ist, wenn es soweit ist.

David Seaman Arsenal Germany

Es dauerte dann noch gut 7 Jahre bis zu meinem nächsten Spiel. Chelsea vs Arsenal FC. Arsenal hat gewonnen, so wie es sich gehörte, und ich wusste: „JA, ich glaube das mit dem Trikot war ein Zeichen☺“. Diesem Spiel folgten dann noch viele weitere, meistens die Spiele der Champions League, denn da konnte ich den Fußball mit dem Reisen verbinden. Das eine „Reise“ nach Dortmund nicht wirklich zu einem kulturellen Highlight werden würde, das ist jedem klar, aber ok – kann man ja auch immer mal wieder mitmachen. Zwischendurch stieß ich dann auf eine Homepage, die es sich zum Ziel gemacht hat, das Thema Arsenal FC als deutschsprachige Seite zu präsentieren. Das diese Seite wider Erwarten nicht auf der Insel entstanden ist, sondern wahrscheinlich in einer kleinen Studentenbude fast in Polen, war zu dem Zeitpunkt noch ein Geheimnis. ABER: der Typ, der diese Seite einfach mal so gestartet hat, ist letztendlich dann auch irgendwie schuld daran, dass ich mich doch viel mehr mit dem Thema Arsenal beschäftigt habe als ich es vorher gedacht hatte. Mein Dank geht hier also mal an die 001 (PVG).

Arsenal Germany ALT

Eine ganz spezielle Reise wurde die Reise zum Spiel Arsenal vs. Ajax Amsterdam. Wiedermal hatte ich die Möglichkeit, mich „einladen“ zu lassen, und ich konnte wieder mal jemand mitnehmen. Also klar: Ich nahm das Angebot an und sagte zu. Zwei Karten für’s Spiel, für die Players Lounge, für eine Box etc. Ein rundum Sorglos Paket. Ich fragte den Typen, der Uwe hieß und den ich eigentlich nur vom schreiben und vom telefonieren her kannte. Er hatte mir seinerzeit einige Karten für ein Spiel in Dortmund abgenommen, da sich nicht genügend Leute gefunden hatten und ich kurzfristig in genau der Woche geschäftlich nach Paris musste. Er war der Einzige, der zu dem Spiel gegen Ajax spontan bereit war, nach London zu fliegen, und das für lediglich ein Spiel und einen Abend. Wir kannten uns, wie gesagt, nicht aber es war der Anfang einer tollen Freundschaft, die ich heute nicht missen möchte. Danke Uwe (Methuwesalem) für die vielen genialen Momente und Erlebnisse. Uwe hat sicher einen unvergesslichen Abend, mit einer unfassbar hässlichen Krawatte erlebt. Wir waren zu Gast in der Box von Dennis Bergkamp und David und konnten aufgrund einer Verletzung David’s die komplette zweite Halbzeit damit verbringen, zu quatschen und zu genießen. Hups, ich schweife gerade ab…

Arsenal01

Arsenal02Ich war nie der Fußballkenner, der die taktischen Ausrichtungen, die Transfers, die Spieler oder gar die Wirtschaftslage des Vereins beurteilen oder gar besprechen würde. Ich war bzw. ich bin immer noch der Konsument, der sich freut, zu Spielen zu fahren, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, auszutauschen und eine geile Zeit miteinander zu verbringen. DAS ist in den letzten Jahren immer wieder auch ein Grund gewesen, diesem Verein zu folgen und sich mit den geilsten Menschen, die man sich vorstellen kann – was „Fantum“ angeht – zu treffen.

Die Gründung von Arsenal Germany war in der ganzen Geschichte dann tatsächlich irgendwann eine Selbstverständlichkeit und ich glaube, wir haben mit der Gründung und dem was da so passiert ist in den letzten ca. 16 Jahren eine Menge erreicht,und ich bin stolz ein Teil dessen zu sein! Der Typ, der nun schon seit ein paar Jahren nicht mehr dort spielt, der wundert sich noch heute, dass ich dem Verein so treu geblieben bin. Ich wunder mich nicht – ich würde sagen: „ALLES RICHTIG gemacht!“ Aus dem Titel „Mein Erstes Mal“ wurde dann doch irgendwie was anderes mit Randnotizen. Ich hoffe, ihr seht es mir nach.

Auf ganz bald mal. Ich hoffe, ich sehe bei meinem nächsten und hoffentlich nicht letzten Mal, wieder ganz viele von Euch, denn ihr seid irgendwie für mich das Salz in der Suppe wenn es um Arsenal geht.
„There is only one Team in London“ und „Hamburg ist blau weiß“!

DB10, El Presidente & JoHHn

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Coq blocked

Festlicher kann die Woche gar nicht beginnen. Da fährt man sonntags auf eines dieser unliebsamen Away-Spiele gegen eines der Top-4-Teams. Im Vorfeld machen sich Angst und Unbehagen breit da unsere Statistik hierbei in den letzten Jahren alles andere als gut aussah. Das vormalige Aufeinandertreffen im Etihad endete 3:6. Zusätzlich wurde Mike Dean als leitender Referee für das gestrige Spiel bestimmt. Kein gutes Omen – dachte man. Was jedoch in den 90 Minuten auf dem Rasen passieren sollte, könnte tatsächlich ein Turningpoint für Arsenal sein. Es war die wohl beste AFC-Performance seit dem 2:1 gegen Barcelona im Februar 2011. Ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.

Away Support gegen Citeh

Im Eigentlichen – und da dürften wir uns alle einig sein – steht Arsenal seit dem Auseinanderfallen der Famous Back-Four rund um Adams, Keown, Winterburn und Dixon sowie dem Weggang Vieira’s nicht mehr für stringentes Defensivverhalten. Letzte Saison haben wir einige sehr gute Defensivleistungen gezeigt und sind vollkommen verdient mit 17 Cleansheets durch die Saison gekommen. Leider sind wir jedoch gegen die anderen Top-4-Contender regelmässig auseinander gebrochen. Gestern haben wir den Coq rausgeholt und siehe da – er kann auch die großen Löcher stopfen.

Coq Stats

Die erste Interceptions-Angabe sind eigentlich „Blocks“

Wer sich gestern die 90 Minuten nochmals angeschaut hat oder die Muse besass, bei Match-Of-The-Day 2 reinzuschauen, der konnte abermals die Importanz des sympathischen Franzosen in Bewegtbildern begutachten. Coquelin, dieser kleine robuste DM, den GAR KEINER mehr auf dem Zettel hatte, wurde vor Kurzem vom Loan bei Charlton Atheltic (Championship) zurück beordert und spielt seitdem Spiel um Spiel um sein sportliches Überleben beim AFC. Seit gestern kann man zweifelsohne festhalten: Mission accomplished! Schon gegen Stoke hat man sehen können, dass er im Defensivverbund – ungleich der Jungs, die vormals als DM aufliefen – die Reife besitzt, zu wissen wann und wo er stehen muss. Ein ums andere Mal lief er die Passwege Silva’s zu um sicher zu gehen, dass die sonst so akkuraten Passspiele in die Spitze Citeh’s nicht stattfinden würden. Silva ist irgendwann dermaßen verzweifelt, dass er sich bis auf die Mittellinie zurückfallen lassen hat. Dieser Umstand hat das Spiel Citeh’s zum Erliegen gebracht. Ohne die Vision ihres spanischen Maestro waren sie zahm wie ein Schaf vom Schlachter. Gut – es gab ein kurzes Aufbäumen nach Wiederanpfiff zur 2.Halbzeit, wo sich unser Defensivverbund – warum auch immer – in der Vorwärtsbewegung etwas arg rausziehen lassen hat. Aber auch diese kurze Druckperiode haben wir gemeistert. Und als das 2:0 fiel, war das Spiel dann endgültig in trockenen Tüchern. Man kann attestieren, dass wir nicht gegen ein besonders schwaches Citeh-Team gespielt haben – so wie es einige Pundits geäußert haben. Wir haben sie nicht besser spielen lassen und das war ein riesen Achievement.

AW Giroud

Was besonders auffällig war und anfangs etwas Unverständnis hervorrief, war der Umstand, dass unsere Angreifer (Alexis, Cazorla, The Ox, Giroud) nach Ballverlusten nicht mit ihrem sonstigen Eifer den Bällen nachgingen. Schaut man sich das Spiel nochmals an, wird klar, dass dieser Umstand logischerweise der gestrigen Taktik geschuldet war. Von wegen Wenger ist „tactically inept“. Alexis, der sonst keinen Ball verloren gibt, liess seinen Gegenspieler gewähren und reihte sich beim Spiel gegen den Ball sofort wieder in die Defensive ein. Auch ein Grund dafür, weshalb die von Zabaleta und Navas ausgehende Gefahr stellenweise nullifiziert wurde. Jetzt stelle man sich mal einen Podolski beim gestrigen Spiel als linken Flügelspieler vor. Monreal hätte einen Albtraumtag erlebt. Stichwort Monreal: Smarter Typ. Doppelpass mit Giroud, er sieht, dass Kompany den Körper reinstellen will, nimmt diese Möglichkeit dankend an und geht zu Boden (Kompany hat ihn allerdings auch am Knie getroffen). Mike Dean pfeift zum Erstaunen aller Anwesenden Elfmeter. 1:0 Arsenal. Ooooohhh Santi Cazorla. Will man unseren andalusischen Magier gestern beschreiben, so möge man sich die Bewertungen bei Arseblog ansehen – 11 von 10 möglichen Punkten. Die Szene, wo er mir nichts, Dir nichts gegen 6 (!) Citeh-Spieler durchläuft. Ein visueller Orgasmus in Reinform. Man-Of-The-Match. Verdienter geht es nicht. Ein Tor, ein Assist. Unglaubliche Statistiken. Vorne wie Hinten eine Macht.

Man könnte jetzt ewig so weiter machen und noch zu Hector, Kozz, dem BFG und und und Lobeshymnen anstimmen aber wir genießen dieses wunderbare Gefühl lieber bis mindestens nächsten Sonntag. Dann geht’s im FA-Cup gegen Brighton. Vielleicht bekommt dann auch Mesut Özil wieder eine Chance, der nun ernsthafte Probleme bekommen wird, sich die 10er-Position von Cazorla zurückzuholen. Was ein Luxus. Lasst das mal kurz sinken.

(PS ein netter Manchester United-Fan hat gestern den goldenen Ansteckbutton mit den Worten: „May it bring you luck, mate“ überreicht. Das hat er tatsächlich getan. Wie auch Thierry Henry in seiner ersten Tätigkeit als Pundit für Sky.)

COYG

United Gift

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Man ist es ja gewohnt, daß Spieler nach Vereinswechseln keine Zeit verlieren, sich bei den ´neuen´ Fans beliebt zu machen (known as the Lukas Podolski school of einschleiming ...), aber während Lukas das noch auf vernünftige Art und Weise macht, hat City´s neuer 30-Millionen-Mann für die Bank, Wilfried Bony, folgendes Bonmot rausgehauen:

„It´s great to be part of one of the biggest clubs in the world and I´ve dreamed of playing for City for 15 years.“

Seit 15 jahren .. soso … Meine Fresse, damals haben höchstens City-Fans von ihrem Team geträumt und auch das waren nur Albträume, denn City hat damals in der dritten Liga gespielt!

So verschieben sich bei gekauften Vereinen halt die Parameter – ab 2020 oder so werden solche Volltrottel dann von der großen Tradition von RB Leipzig schwärmen …

Anyway, Fußball: Arsenal heute bei Man City im Etihad (zu der ganzen ´Scheichkohle´ kam ja auch noch dieses quasi geschenkte Stadion von der Stadt) und eine Niederlage ist, gerade auch nach den gestrigen Ergebnissen, „just not on“.

Arsenal´s Bilanz gegen Topteams in der Liga ist absolut verheerend, aber wenn wir gegen ein Team eigentlich immer ganz ordentlich aussahen (und meistens auch was geholt haben), dann war das City. Okay, letzte Saison gab es im Dezember das 3-6 bei denen, aber jenes Spiel ist nicht im geringsten mit den Klatschen bei Pool und Chelsea zu vergleichen. Das war damals ein ziemlich durchgeknalltes Spiel mit zwei latent anfälligen Defensivreihen, wobei Arsenal volles Programm auf Sieg gespielt hat und dabei dummerweise immer wieder von City krass ausgekontert wurde. Allerdings, das alte Thema, wäre mit einem fairen Schiedsricherteam definitiv mehr drin gewesen, denn Arsenal wurde ein tausendprozentiger Handelfer nicht gegeben und zudem gleich zwei reguläre Treffer aberkannt – und ein Schwalbenelfer für City gegeben.

Und damit erst gar keine Vorfreude aufkommt, wurde von der FA in ihrem unermesslichen Hass Mike Dean als Schiri angesetzt (wie schon gegen MU) – bei keinem anderen Schiri kommt Arsenal seit 2004 so schlecht weg: prozentual gesehen doppelt so viele Niederlagen und im Gegenzug auch nur halb so viele Siege wie im Ligaschnitt. Mitunter bejubelt er quasi auch ein Arsenal-Gegentor:

Heisst: Arsenal muß heute zu 100% konzentriert sein und darf sich keine Blöße geben. Mike Dean wartet nur drauf. City hat bislang auch noch nicht wirklich Bäume ausgerissen (in den letzten beiden Heimspielen jeweils zwei Gegentore – von Burnley und Sunderland), wird aber gegen Arsenal auch hellwach sein, v.a. wenn sie an Chelsea dran bleiben wollen. Wahrscheinlich werden sie Arsenal kommen lassen und hoffentlich wird unsere Truppe nicht so naiv in die Falle tappen und hinten Räume für schnelle Konter eröffnen. Helfen würde auch eine bessere Chancenverwertung als zuletzt.

Es war ein sehr gutes Spiel gegen Stoke zuletzt, was echt Hoffnung gemacht hat. Heute müssen sie zeigen, daß sie´s drauf haben und den Aufwärtstrend bestätigen. Wenn wir vielleicht auch mal das 1-0 machen, hinten sicher stehen, Silva aus dem Spiel nehmen, Ramsey sich defensiv einbringt, dann werden wir sie in der zweiten Hälfte mit den Supersubs Walcott und Özil fertigmachen. Ab dafür!

AND IT´S ARSENAL, ARSENAL FC …

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Kann man den Kader von Arsenal eigentlich auch so umstellen/rotieren, dass man ohne Transfers im Januar auskommt? Eine Frage, die ich mir schon lange stelle, da ich seit geraumer Zeit versuche, hinter die Denke von Arsene Wenger zu steigen. Ich weiß, ihr werdet sagen: „Was ein Quatsch! Wir benötigen in jedem Fall Verstärkung in der Defensive und im defensiven Mittelfeld.“ Und ich bin an dieser Stelle ganz bei euch. Doch lasst uns doch einmal den Versuch unternehmen, wie Arsene Wenger zu denken und schauen, ob es uns gelingt hinter die verwirrenden Gedankenspiele eines Transferfensters des Franzosen zu schauen. Nur ein Experiment – ich weiß. Aber ein spannendes.

Der erste Gedanke, der mich dabei seit dem Sommer getrieben hat ist der, warum man Vermaelen nicht ersetzt hat. Es geht mir nicht um die Qualität des Ersatzes sondern schlicht um die Anzahl der verfügbaren Spieler auf dieser Position. Man könnte auf die Idee kommen, dass Chambers dieser Ersatz gewesen wäre. Doch dies scheint mir weit gefehlt, da er ja wohl eher, zumindest zu Beginn der Saison, die Position von Sagna übernommen hat. Sicher war das bedingt durch die Verletzung von Debuchy. Aber auch an diesem Beispiel sieht man erneut, dass wir nur die entstehende Lücke der Abgaben durch Neuverpflichtungen stopfen. Also muss es doch einen anderen Hintergedanken geben oder? Was ist mit Jugendspielern? Immer ein großes Thema bei Arsenal. Entweder verpflichtet man keinen namhaften Spieler, weil es die Entwicklung hemmen könnte oder man entscheidet sich dann schlussendlich doch für ein Leihgeschäft, weil die Erwartungen an das junge Talent zu hoch waren. Sicher hat Bellerin eine gute Entwicklung genommen in den letzten Wochen. Aber dies ist nur ein Resultat von aufgezwungener Notwendigkeit bedingt durch Verletzungen. So richtig gelangt man mithin nicht zu einem befriedigenden Ergebnis, was die Wenger Transfer Strategie angeht, außer man betitelt sie als „ersetzen was gegangen ist“.

Gleiches Thema beim leidigen DM. Es ist nicht gerade so, dass wir diese Problematik in dieser Saison neu erfunden hätten. Im Gegenteil: sie existiert bereits seit Jahren. Der erste Fix war Arteta, dessen Leistung in allen Ehren, durch sein Alter nicht mehr für die Belastung einer ganzen Saison, wenn überhaupt einer halben, ausgelegt ist. Was ist mit Flamini? Ein klassischer Billigeinkauf von Wenger ohne die Notwendigkeit, groß darüber nachzudenken, weil man den Spieler ja bereits unter Vertrag hatte. Er liebt sowas. Eine Ergänzung sicher, eine Verstärkung – respektive erste Wahl: nein. Nun fängt es an zu klicken beim Boss. Wie lösen/kommunizieren wir dieses Thema? Nicht schwer. Man holt einen Spieler, den man über die letzten Jahre wohl so ungefähr überall hin ausgeliehen hat, schnell aus der aktuellen Leihe zurück und gibt ihm die Chance sich zu beweisen. Man selbst weiß, dass er sich reinhauen wird und dies ist ihm hoch anzurechnen. Man stellt ihm in Interviews – die langfristige Planung mit ihm unterschwellig in Aussicht – obwohl man genau weiß, dass man ihn, bei gutem Angebot, im zurückliegenden Sommer eigentlich abgegeben hätte. Genau dies verhindert dann auch, dass man sich der Verlockung, einen Weltklasse DM zu kaufen, hingibt bzw. gibt es einem die argumentativen Waffen gegen alle Mahner und Zweifler. Frei nach dem Motto: „Seht her – ich habe doch reagiert“. Um jedoch nicht völlig inaktiv dazustehen klammert man sich an einen Transfer eines 17 Jährigen Talents, der zufällig diese Postion, wie auch die vakante Position des Innenverteidiger spielen kann, von dem sein bisheriger Trainer jedoch sagt, dass er für die Premier League noch nicht reif ist. Eigentlich ein genialer Schachzug, wenn der Junge nicht erst 17 wäre. Natürlich weiß ich auch, dass dies eine Verpflichtung mit Perspektive ist und man den Blick auf die Zukunft nicht verstellen sollte. Es passt nur so gut in das wirre Gedankenspiel des Arsene Wenger und seiner Transferplanung.

Am Ende dieses Beitrages muss ich leider feststellen, dass mir das Experiment, in das Transfergehirn von Arsene Wenger einzudringen nicht gelungen ist. Rational kann man es nicht erklären. Man kann einzelnen Transfers erklären. Die Gesamtschau bleibt einem jedoch verschlossen. Er ist und ein bleibt ein Buch mit sieben Siegeln und ich hoffe, dass der Boss persönlich am Ende seiner Trainerkarriere eine Autobiographie veröffentlicht, aus der so einiges klarer wird. Vielleicht öffnet es sich das Buch aber auch noch im Verlauf des Monats ein wenig mehr und man kann einen flüchtigen Blick erhaschen…

Cheers

Chris


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