Nachdem wir letzte Woche mit dem Jenenser in Erinnerungen zwischen Fuwo, Michael Thomas und Highbury geschwelgt haben, erzählt uns diese Woche unser Kassenwart Carsten die Geschichte, wie er sein Herz an den AFC verloren hat. Von den Rothosen folgte eine langjährige Fussballabstinenz bevor er hemmungslos dem AFC verfallen sollte. Man kann Carsten übrigens so ziemlich jeden zweiten Spieltag im Emirates oder bei Away-Spielen antreffen. Sein Plan in diesem Jahr beinhaltet noch Stoke (H), Liverpool (A), QPR (H) und West Ham (A).

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Geschrieben von Carsten Bielfeldt (berlin_gooner)


 

Why Arsenal?

Arsenal ist für mich definitiv eine späte Liebe. Aufwachsend im Hamburger Randgebiet in Südholstein gab es für uns „Jungspunde“ in den frühen 70er Jahren, lange bevor es in der linken Szene hipp wurde St. Pauli zu unterstützen (St. Pauli „Old Schooler“ natürlich ausgenommen), nur den schwarz-weiß-blauen Traditionsverein mit der Raute und seinem aus heutiger Sicht unwirtlichen Volksparkstadion.

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Diese erste Liebe endete ca. 1978, als der Stadionfußball zunehmend von Hooligangruppen und ihrer Freude an Gewalt gegenüber rivalisierenden Fangruppen geprägt wurde. Andere Dinge wurden wichtig, kurzum: es folgte eine stadionfußballlose Zeit, die erst 2000 endete, als ich mit einem dänischen Freund, der schon seit den 80er Jahren Fan von QPR war, regelmäßig nach England fuhr, um deren Spiele zu sehen. Damit war die Begeisterung für den englischen Fußball geweckt, vor allem für den spontanen Support in den Stadien ohne die bei uns vorherrschende oft stereotype Ultra-dominierte Stadionkultur. Allein: der Funke sprang, QPR betreffend, nie über.

2005 las ich dann erstmals „Fever Pitch“ von Nick Hornby und dachte, was muss das für ein geiler Club sein, der Fans hat, die so über Fußball schreiben können? In der Saison 2005/2006 verfolgte ich dann Arsenals Saison in der Champions League erstmals intensiv. Das verlorene Finale in Paris ließ ein starkes emotionales Band zum AFC entstehen. Warum? Starke Gefühle im Fußball entstehen doch oft durch große Siege oder große Niederlagen. So war das jedenfalls bei mir. Dies war eine große Niederlage, was keiner näheren Erklärung bedarf. Und zum Erfolgsfan habe ich noch nie getaugt (siehe meine erste Liebe: die große Zeit des Vereins mit der Raute fand ab 1979 ohne mich statt).

Carsten Mein Erstes Mal

Es dauerte noch bis zur Saison 2008/2009, bis ich ein Spiel des AFC im Stadion verfolgen konnte. Im Sommer 2008 hatte ich mich für die neue Saison mit einer Red Membership Card ausgestattet und zugleich den festen Vorsatz gefasst, in diesem Jahr zumindest zu einem Spiel des AFC zu fahren. Bis zum Spätherbst fand sich keine Gelegenheit. Die letzte Chance würde unser Ligaspiel am 13. Dezember in Middlesbrough sein. Sollte ich mir das antun? Ich tat es, buchte einen Flug nach East Midlands, machte mit dem Mietwagen einen Zwischenstopp in einem B&B in Thirsk (North Yorkshire), um am folgenden Samstag im Riverside Stadium einen midday kick off um 12:45 h zu erreichen. Die Witterungsbedingungen am Spieltag: 5 Grad Celsius und Eisregen. Das Spiel und der Support waren unter diesen Umständen ganz ordentlich, obwohl ein übermotivierter weiblicher Steward uns permanent nötigte, sich auf die nassen Sitzschalen zu setzen, was wir, so gut es ging, ignorierten. Adebayor brachte uns  früh in Führung, doch der Ausgleich fiel ebenso schnell. Dabei blieb es. Spektakulär geht anders.

                              Carsten Mein erstes Mal 2

Und dennoch: die Leidenschaft war da und wurde in der Folgezeit noch stärker. Warum? Darum! 2012 kam dann für mich mit unserem Supporters Club Arsenal Germany ein Netzwerk mit Gleichgesinnten hinzu, seit der Saison 2013/2014 die ersten stabilen Kontakte zur englischen Fanszene des AFC. Da sind inzwischen sogar Freundschaften entstanden. Trotz mancher Erscheinungsformen des „modernen“ Fußballs, die auch an Arsenal nicht vorbei gegangen sind: einfach ein großartiger Traditionsclub. Ich bedauere nur, nicht schon früher Teil davon geworden zu sein.

 

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Ooooh Santi Cazorla! Der Spanier hat mit einem wunderschönen Lauf und einer noch besseren Flanke den Unterschied gegen West Brom gemacht. Das Spiel hätte, wie so oft, auch noch besser ausgehen können aber ich will mich nicht über die 3 Punkte beklagen. Koscielny und Giroud haben gut gespielt. Nacho Monreal musste schon in der ersten Halbzeit vom Feld. Für ihn kam Gibbs aufs Feld, der auch prompt humpelte aber es sieht so aus als wäre das nichts Schlimmes gewesen. Theo Walcott ist mit einer leichten Zerrung von der Nationalmannschaft zurückgekommen und ist für das Spiel gegen Southampton am Mittwoch wahrscheinlich noch nicht fit. Ganz schlechte (sozusagen arsenalmäßige) Nachrichten gab es für Jack Wilshere, der wegen einem schlecht platzierten Tackle von McNair im Spiel gegen United bis Ende Februar ausfallen wird. Arteta ist für 2-3 Wochen verletzt. Szczesny war zwar für das Spiel gegen West Brom nicht fit aber gegen Southampton wird er voraussichtlich wieder spielen können. Ospina wird noch circa 2 Wochen ausfallen. Um die Zeit herum können wir dann zum ersten Mal seit September unsere beste Viererkette auflaufen lassen, denn Debuchy ist nicht mehr weit vom Training entfernt. Sanogo, der ganz offensichtslich besser ist als diese C*** aus Togo, ist nach dem Wochenende auch wieder bereit. Von den Langzeitverletzten sind also nur noch Özil (circa 5 Wochen) und Debuchy übrig, während sich Wilshere dazu gesellt.

Niemand kann letztendlich voraussagen, welche Transfers getätigt werden, auch wenn Wenger bestätigt hat, dass er versucht, mindestens einen Spieler zu verpflichten. Deswegen werde ich bis zum Ende des Transferfensters Spieler hervorheben, von denen ich denke, dass wir sie brauchen und dass wir sie bekommen könnten. Den Anfang dabei wird ein Verteidiger machen, denn das ist die Position auf der wir uns unbedingt verstärken müssen. Der erste Spieler auf meiner Wunschliste ist Benedikt Höwedes. Er ist kein Weltklasseverteidiger, aber mal unter uns: Es gibt momentan nur zwei oder drei Verteidiger, die das von sich behaupten können, Sergio Ramos, Thiago Silva und Philipp Lahm, und die können wir definitiv nicht bezahlen. Höwedes kann sowohl Links- als auch Innenverteidiger spielen, eine sehr nützliche Eigenschaft, denn das Arsenal-Äquivalent zu „In China fällt ein Sack Reis um“ ist „Verteidiger für mindestens 3 Monate verletzt“. Er kann außerdem gut passen, eine wichtige Eigenschaft in unserem System. Er ist ruhig am Ball und kann sich, wenn nötig, auch mal an einem angreifenden Stürmer vorbeidribbeln. Höwedes ist mit seinen 26 Jahren jünger als unser Innenverteidigerpaar, aber trotzdem erfahren genug, um sich schnell eingewöhnen zu können. Sein Marktwert liegt bei 16 Millionen Euro, wir müssten aber definitiv mehr bezahlen, denn sein Vertrag läuft erst in 2 1/2 Jahren aus und er ist Kapitän auf Schalke. Wenn Schalke aber mehr als 20 Millionen verlangt, können wir das auch wieder knicken, denn so gut ist er nun auch wieder nicht.

Apropos „so gut ist er nun auch wieder nicht“, am Mittwoch geht es gegen Southampton, ein Team, das keinen wirklich außergewöhnlich guten Spieler hat, aber trotzdem durch gute Defensivarbeit und effiziente Chancenverwertung auf dem 3. Platz liegt. „Gute Defensivarbeit und effiziente Chancenverwertung, was ist denn das?“ mögen einige von euch jetzt fragen, denn das haben wir zum letzten Mal vor ungefähr einem Jahr gesehen. Da waren wir dann auch Top Of The League. Wenn wir gegen Southampton gewinnen, sehe ich uns in einer guten Position um um die Top 3 mitzukämpfen. Danach geht’s gegen die Orks und wir müssen testen, ob wir es auch in einer kalten, windigen Nacht in Stoke können. In Stoke ist übrigens 15.00 schon Nacht (Stichwort „urban legends“). Auch wenn wir genau in diesem Spiel letztes Jahr den Meistertitel verschenkt haben, müssen wir gewinnen. Unter anderem um in einer guten Ausgangsposition für Galatasaray zu sein. Denn wenn Dortmund gegen Anderlecht verliert und wir gegen Galatasaray gewinnen, können wir den Bayerns und Reals dieser Welt aus dem Weg gehen. Und dafür gegen PSG/Barcelona gezogen werden. Lucky, Lucky Arsenal.

Up The Arsenal!

Ich würde mich sehr über konstruktives Feedback in den Kommentaren freuen

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Kaum ist das Spiel vorbei, schon heißt es „Miniminimini miii“. Da wird gemeckert und gehetzt. Das ist Schmarn, der ist unfähig, wieso machen wir den Sack nicht früher zu? Hier und da berechtigte Fragen.
Ganz kurz vorneweg: Wir haben gewonnen. Away. Bis kurz vor Schluß – als von WBA nur noch Kick&Rush angeboten wurde – extrem ungefährdet. Zwischenzeitlich zeigte die Statistik 27% – 73% Ballbesitz (für uns wohlgemerkt).

Vor Spielbeginn war bereits zu vernehmen, dass viele mit Nacho (als LV für Gibbs) und Giroud (für The Ox) in der Aufstellung nur mässig einverstanden waren. Beide lieferten gute Partien. Nacho musste leider nach 23. Minuten für Gibbs verletzungsbedingt vom Feld. Somit sind wir nur eine Verletzung davon entfernt, mit Flamini auf dieser Position zu agieren. Giroud ist – wie deutlich sichtbar wurde – enorm gut für unser Link-Up-Play, denn er weiß, wie man den Ball sichert und diesen schnell an seine umstehenden Mitspieler verteilt. Gut – es fehlen im noch ein paar Spielminuten um wieder auf der gewohnten Betriebstemperatur zu sein aber gestern war bereits zu erkennen, wo die Reise hingehen wird.

MOTM war ganz klar der kleine, nun endlich wieder quirlige Andalusier Santiago Cazorla. Ständig agil, anspielbereit und abschlussfreudig, sprintete er über das saftige Grün in Birmingham. Nur die viel beschworenen „Shooting-Boots“ hatte er in London gelassen. Alternativ spielte er seine Gegenspieler auf dem Bierdeckel schwindlig und sollte einen schönen Vorstoss gen Grundlinie mit einer exakt getimeten Flanke auf Dat Guy vollenden. Welbz beförderte das Zuspiel mit voller Wucht auf den entsetzen Keeper, der nur noch kurz zuckte um den Ball selbst in die Maschen zu befördern. Michael Jordan hätte anerkennend beim Anblick der Welbeck’ischen Sprungkraft applaudiert. Sky’s the limit. 1-0 Arsenal.

Der viel gescholtene Flamini hat als Abräumer vor der Abwehr einen sehr guten Job hingelegt und beendete das Spiel mit Arteta’schen Passgenauigkeit von sagenhaften 96%. Tres bien. Die Abwehr um Kos und den BFG stand sicher und Emiliano Martinez gab einen perfekten SZCZ-Ersatz, der nunmehr zwei Spiele in Folge ohne Gegentor blieb.

Zusammenfassend können wir festhalten, dass die Formkurve wieder beständig nach oben zeigt. Es bleibt zu hoffen, dass es Mittwoch im Ashburton Grove gegen den Tabellenzweiten aus Soton so weiter geht.


 

Das geht gar nicht und wieso diese Idioten überhaupt die Möglichkeit bekamen, dieses Banner gestern zu entblössen, bleibt ein Rätsel. Man kann seinen Unmut gerne äußern aber bei einem AWAY-Spiel, wo die Mannschaft die volle Unterstützung braucht, da sie ohnehin gegen eine feindliche Stimmung anspielen muss, ist das mehr als fehl am Platz. Fremdschämalarm.

Wenger out WBA


Falls Euch mal wieder jemand wegen den Verletzungen seiner Mannschaft in den Ohren liegt, so zeigt ihm einfach jene Statistik:

Injuries

 

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Boring, boring Arsenal …

Erstes Fazit: ziemlich souveräner, wenn vielleicht auch glanzloser Sieg – aber wer sowas erwartet, sollte sich mal anschauen, wie andere Topteams ihre Auswärtsspiele so gewinnen .. sie gewinnen sie halt .. und oft auch eben genauso souverän wie Arsenal das heute gemacht hat.

Negativ: Ramsey wieder undiszplinierter und eigensinniger – letzteres genau wie Alexis

Positiv: Santi – klasse Spiel von ihm. Und irgendwie auch Giroud – mit ihm steht unsere Abwehr besser … weil mit ihm unser forechecking besser wird.

 

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Nach dem letzten Mittwoch sieht die Arsenal-Welt ja wieder ein klein wenig entspannter aus, denn das Team hat vernünftigen Fußball gespielt und sich diesmal auch dafür belohnt. Aber typisch Arsenal gibt es natürlich nix ohne ´Gegenleistung´: Arteta hat sich wieder am Rücken verletzt und fällt wohl wenigstens 2-3 Wochen aus. Auch Yaya Sanogo hat hamstring und wird wohl nicht spielen können (wobei sich wahrscheinlich manche immer noch darüber freuen werden ..). Fehlen werden weiterhin Szczesny, Walcott, Wilshere (frisch operiert und erst wieder ab Ende Februar einsatzfähig ..)  und scheinbar auch Danny Welbeck. Dafür ist Giroud ausgeruht und mit Sicherheit gesetzt. Zudem ist Koscielny wieder komplett einsatzfähig, was uns ja mal wieder ein paar Möglichkeiten in der Defensive gibt – z.B. Chambers auf die 6 zu stellen ..

Auf jeden Fall hat Arsenal heute die Chance, den aktuellen Saisonvereinsrekord einzustellen: zwei Siege am Stück …

Gegen den BVB hat man gesehen, wie sehr Arsenal ein frühes Tor gutgetan hat (was wäre das für ein Spaß geworden, wenn das gegen ManU geklappt hätte …) und das Team danach weitgehend souverän agiert hat. Einer der unbesungenen Pluspunkte war im übrigen Aaron Ramsey, der ohne Jack und mit ´back to basics´ Fußball endlich mal wieder ein überzeugendes Spiel gemacht hat. Wenn er und die Mannschaft wieder so konzentriert arbeiten, ist selbstredend auch bei den Baggies was drin.

2-1 und ab!

Wer oder was ist West Bromwich Albion?

West Bromwich ist ein Vorort von Birmingham, hat etwa 140.000 Einwohner und ist bekannt u.a. durch Robert Plant oder auch Judas Priest sowie v.a. durch Albion, ihren Fußballcub.

Die Baggies sind einer der großen alten englischen Traditionsclubs: 1878 gegründet und damit acht Jahre älter als Arsenal. Seitdem haben sie neun nationale Titel geholt (1 x Meister – 1920) und hatten immerhin schon drei Titel, bevor Arsenal 1930 seinen ersten geholt hat (FA-Cup). Der letzte ist jetzt allerdings schon ein bischen her (1968). Anfang der 80er haben sie sich zudem in die unteren Ligen verabschiedet und sind erst 2002 wieder in der ersten Liga, jetzt, PL, aufgeschlagen. Nach einigen Fahrstuhljahren sind sie jetzt seit 2010 dauerhaft dabei. Diese Saison läuft es ganz okay und den aktuellen 13. Platz hätten sie sicher gerne auch am Schluß.

In der Saison 1979/80 traf West Brom in der ersten Runde des UEFA-Cups (jetzt Europa League) übrigens auf … genau, den FC Carl Zeiss Jena. Einmal dürft ihr raten, wer beide Spiele (2-1/2-0) gewonnen hat …

C O Y G !

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Blutleer. Dieses Adjektiv traf wie die Faust auf’s Auge auf die Performance im Hinspiel im Signal-Iduna-Park. Dortmund hatte uns an dem Abend gezeigt, wie man auf keinen Fall gegen diese Truppe auftreten sollte. Mit gefühlten 85% Ballbesitz wurden wir tatsächlich vorgeführt und waren mit dem 0:2 noch gut bedient. Es schallte Kritik aus allen Ecken. Der BVB wurde zum Mass der Dinge erklärt. Wir versanken kurzzeitig im Selbstmitleid. Auf der Arbeit wurde man von schwarz-gelben Hipsterfans – die Julio Cesar für einen Erwachsenenfilmschauspieler halten – verhöhnt.

Gestern allerdings knüpften wir glücklicherweise da an, wo wir gegen die Mancs in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Vor dem Spiel kam es beinahe zu einem #WengerOut-Meltdown als die Aufstellung bekannt gegeben wurde und Sanogo den Vorzug vor Podolski erhielt. Das Wenger mit dieser Entscheidung recht behalten sollte, wurde alsbald ersichtlich. 90 Sekunden standen auf der Uhr, da hatte Yaya bereits das 1:0 erzielt. Der ein oder andere schrie: „Abseits“ doch uns sollte das wenig kümmern. Hat es ein Spieler verdient, in einem derart prestigeprächtigen Duell das Führungstor zu erzielen, so war es definitiv der durchweg sympathische Mann aus Frankreich. Unsere 3.Wahl im Mittelsturm wohlgemerkt. Bis dato in offiziellen Spielen torlos. Und dann diese Vorarbeit und der saubere Tunnler:  Sanogo 1:0

Einzelne Spieler hervorzuheben erscheint schwierig aber was Mikel Arteta gestern wieder für eine großartige Leistung – wie Samstag gegen die Mancs – abgerufen hat, sollte nicht unerwähnt bleiben. Umso mehr schmerzt die nun wohl doch längere Zwangsruhepause. Ebenso Sanogo’s Ausfall (Hamstring). Demnach war Arsene im Post-Match-Interview auch sichtlich geknickt.

Das soll uns aber erstmal nicht von dieser überragenden Leistung ablenken. Dortmund’s Außen- und Innenverteidiger, die seit Jahren auf internationalem Niveau spielen, wurden von der Offensivachse rund um The Ox, Cazorla, Alexis, Chambers und Gibbs derart nass gemacht, dass die Regenzeit in den Tropen dagegen zu einem milden Nieselregen verkommt. Da wollte man sich ja fast schon fremd schämen. Martinez, bei dem man seit dessen Performance beim 7:5 gegen Reading immer ein leicht mulmiges Gefühl im Magen hat, war enorm stark zwischen den Pfosten und offenbarte keinerlei Schwächen. Die Abwehr war selten so stabil anzutreffen in dieser Saison, weshalb am Ende logischerweise eine „0“ stehenblieb.

Alexis aka El Maquina bedarf keinerlei Worte mehr. Einfach zuschauen und mit der Zunge schnalzen (Henry hat übrigens schon rechtliche Schritte wegen Copyright-Verletzung eingeleitet): Alexis 2 : 0

So war es ein wahres Fussballfest, was sich uns gestern darbot. Und das ohne Jack, Mesut, Koscielny, Debuchy, Theo, HFB und Welbz. Dann soll man bei Dortmund bitte mal über Verletzungen meckern. Gefeiert wurden in vielen Orten der Republik gebührend, wie anhängend ersichtlich:

Arsenal Germany Sektion Berlin

Arsenal Germany Sektion Berlin

Hoffentlich bringt uns das den erhofften Aufschwung, denn Samstag müssen wir bereits wieder in Westbrom antreten. Das wird kein Zuckerschlecken. Egal: Lasst uns den Tag heute gemütlich zelebrieren und schmiert Euren Hipster-Dortmund-Fans schön diese überlege AFC-Performance unter die Nase. RED ARMY!

(PS 1/8-Finale – wir kommen! Oder wie LuLu es so schön sagte: „UCL over !“)


In puncto Öffentlichkeitsarbeit war die Woche für uns sehr erfolgreich. Zuerst wurden wir Sonntag bei Barclays Football, der offiziellen Seite der Premier League, gefeatured und gestern kam die Adelung vom AFC höchstpersönlich (mitsamt Foto & Interview).

AFC GER auf Barclays Football

AFC GER auf Barclays Football

Arsenal Germany auf Barclays Football (Facebook)

Arsenal Germany auf Arsenal.com

Arsenal Germany auf Arsenal.com

Ganzes Feature / Interview auf Arsenal.com

Als Bonus gibt es noch unser wundervolles Gesangesvideo nach dem diesjährigen FA-Cup-Sieg anlässlich unserer Mitgliederversammlung im Hamburg (via ArsenalFanTV):

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Borussia Dortmund hat schon ´ne ´lustige´ Saison zu fassen: Wochenende für Wochenende spielen sie sich immer mehr in eine gravierende Vereinskrise – während sie sich bei Terminen unter der Woche regelmäßig da wieder rauskicken. Zu schade, daß heute Mittwoch ist …

Nicht umsonst hat Jürgen Klopp jetzt erwähnt, daß die CL so etwas wie Urlaub ist. Vielleicht sieht sein Team das ja ähnlich und spielt in Flip Flops – möglicherweise hätte Arsenal dann sogar eine Chance …

Wenn man es etwas eigenwillig sehen will, könnte man ja hoffen, daß Arsenal aus der CL fliegt und stattdessen in die Donnerstagsliga einzieht, um so seine Titelchancen zu erhöhen, aber das wäre absolut kontraproduktiv für den weiteren kurz- und mittelfristigen Saisonverlauf.

Man hat ja irgendwie das Gefühl, daß Arsenal ´nur´ 1-2 x den Bock umstossen muss mit überzeugenden Siegen, damit das Team wieder mit Selbstvertrauen geflutet wird und der aktuelle Kader endlich beginnt, sein vorhandenes Potenzial zu zeigen. Am Samstag gegen ManU sah das über weite Strecken ja teilweise richtig gut – wenn man irgendwann auch noch Torschüsse ins Training einbaut, kann das richtig was werden (gegen MU gab es den ersten gefährlichen Torschuss in der 94. Minute durch OG – und der war auch gleich drin). Dieses einfach grob Richtung Tor schiessen, funktioniert zwar bei anderen (siehe Samstag), aber bei uns eben nicht. Zudem sollten alle Spieler vielleicht wieder etwas mannschaftsdienlicher spielen und auch mal ein Auge für den freien Nebenmann haben (etwas, was früheren Wengerteams im Training eingeimpft wurde ohne Ende … ist jetzt vielleicht nicht mehr so im Fokus …).

Jetzt also mal wieder das jährliche Heimspiel gegen den BVB. Bei den letzten Treffen gab es ein 2-1 und letztes Jahr ein 1-2. Heute könnten eigentlich beide mit einem Unentschieden leben: Dortmund wäre sicher Erster und Arsenal sicher Zweiter dadurch. Ob es deswegen ein lahmen Zock gibt?

Im Prinzip haben beide Mannschaften etwas zu beweisen und werden das auch zeigen – nur wenn es vielleicht in der 80. 1-1 steht, wird der BVB sicher schon mal an Frankfurt am WE denken – und dann schlägt Podolski zu!

Die Aufstellung wird heute wahrscheinlich (und hoffentlich) etwas anders aussehen: Giroud wird fehlen (völlig logisch, daß der Verein ihn nicht für die Hinrunde meldet, wenn er sich kurz vor Ende der Meldefrist das Bein bricht / der CL-Kader ist begrenzt: auf 25 und muss zudem acht Nacxhwucjsleute enthalten!), Wilshere wird längerfristig ausfallen und Welbeck scheinbar zumindest für heute. Könnte vorne die Tür öffnen für Podolski und/oder Campbell, aber wir sollten nicht zu sehr überrascht sein, wenn Stefan´s Lieblingsspieler (Yaya Sanogo) auf dem Platz steht … und wir können sicher auch wetten, daß AW mal wieder auf den formschwachen Cazorla setzt, statt auf einen Rosicky on fire gegen seinen Exklub zu setzen …

Apropos Wetten: „I personally feel that there’s a very strong bond inside the team and the club, and that this team will have a very strong season. I am ready to bet with you on that.“ – Wenger gestern in der PK … er hat ja mal die Transferfenster als Pokerspiele bezeichnet und sein Gepoker in Sachen DM und CB im Sommer (es wäre dumm zu denken, er hätte nicht versucht, die Positionen zu besetzen!) ist ja gelinde gesagt nach hinten los gegangen. Jetzt will er also wieder wetten?

Anyway: Stand up for the Arsenal! It´s Maja-time. Es ist Wiedergutmachung angesagt für das entsetzliche Hinspiel in Dortmund!

3-1 to the Arsenal!

 

Get in!

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Heute geht es um die Worscht. Zwei Teams, die momentan jenseits ihres Leistungspotenzials spielen, tragen den Gruppensieg in deren CL-Gruppe aus. Dortmund steht bekanntlich besser da und kann mit einem Unentschieden bereits alles klar machen. Wir bräuchten eigentlich einen Sieg um nicht noch in 2 Wochen in Istanbul zittern zu müssen.

DB10 wird später noch einen erweiterten Spielbericht einreichen. Ich lasse nochmals ein paar Fotos da von unseren Gruppentreffen 2011 und 2013 in Dortmund. COYG!

Mehr Fotos von 2013 findet ihr hier

AFC vs BVB 2011

Kleine Auswahl der German Gooners von 2011

Stadion AFC Block

Ergebnis 2013

Die Fahne im Block 2013

Die Fahne im Block 2013

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Welch schöne Nachricht erreicht uns am heutigen Tage:
Lolo ist zurück auf dem Platz und wird morgen gegen den BVB wieder im Kader sein.

Daneben kam es allerdings zu einer kleinen Hiobsbotschaft:
Olivier Giroud ist nicht im Kader für die CL-Gruppenphase, da man bei Arsenal nicht damit gerechnet hatte, dass er vor Januar 2015 wieder einsatzfähig sein würde. Demnach ruhen die Sturmhoffnungen am morgigen Abend wieder auf Welbz‘ Schultern.

Wir bleiben gespannt.

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Der ein oder andere von euch hat es bereits auf Facebook mitbekommen. Wir starten eine neue Blogreihe, die den illustren Namen „Mein erstes Mal (mit Arsenal)“ trägt. Ihr ALLE (!) seid dazu aufgerufen, uns Eure persönliche Geschichte zu erzählen. Wie ihr Euch in den AFC verliebt und was ihr dafür aufgeopfert habt, wann ihr das erste Mal das Highbury/Ashburton Grove aufgesucht habt. Herzblutgeschichten eben (Einsendungen bitte an marc@arsenalfc.de).
Zur Premiere haben wir einen besonderen Post ausgegraben. Auf unserer alten Seite gab es im Forum die „User-Vorstellung“. Der gute Jenenser, ein wahrer Herzblut-Fan seit Kindestagen – trotz eisernem Vorhang (!) – nimmt uns mit auf eine Reise ins Michael Thomas-Wonderland. Aber lest selbst:

(Ehre wem Ehre gebührt – die Idee und Konzeption geht zurück auf unseren Döbelner (Ker)Sten.
Danke für den hervorragenden Einwurf!)


 

Geschrieben von Jenenser Gunner (05.10.2011)


 

Jenenser Überall

Bei mir war auch ein wenig Zufall dabei. Aufgewachsen in der Tätärä und in erster Linie Jena-Fan, war als Kind mein erster Wimpel einer ausländischen Mannschaft jener der Gunners. Es war ein Sonderwimpel zum Double `71, den mein Vater von irgendjemandem hatte, der bei Arsenals EC-Spiel in Magdeburg war. Das Teil hängt heute noch über meinem Schreibtisch. Und manchmal überkommt mich der beängstigende Gedanke, was gewesen wäre, wenn der Wimpel Lillywhite gewesen wäre….na, ganz schnell wegschieben. Jedenfalls war es ein Kleinod und da ich – spätestens seit 86 – ohnehin für den englischen Fußball schwärmte, war Arsenal mein Verein auf internationaler Ebene.

Fussballwoche (Fuwo)

Fussballwoche (Fuwo)

Arsenal Lok. Leipzig

Arsenal Magdeburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In unserer heutigen totalen Informationsgesellschaft kaum noch vorstellbar, aber das „Verfolgen“ meines englischen Lieblingsvereins beschränkte sich in den internet- und videotextlosen 80ern ausschließlich auf das montägliche Durchblättern der „Fuwo“, jener fachlich so hervorragenden Fußballzeitung der DDR. Man freute sich über Siege, ärgerte sich über Niederlagen, ließ sich die so herrlich klingenden Namen der Gegnerschaft wie Nottingham Forest oder Derby County auf der Zunge zergehen und versuchte sich die in nüchterner Druckerschwärze abgebildeten Namen wie O`Leary oder Merson in natura vorzustellen. Nur ganz ganz selten hatte man das Glück, daß auf den glücklicherweise empfangbaren Westsendern ARD oder ZDF am Sonntagnachmittag ein Spiel aus England zusammengefasst wurde, und so war es auch im Mai 1989. Ich wußte natürlich um die rechnerische Konstellation vor dem letzten Spiel in Anfield, und als Michael Thomas das Ding reinmachte, war kein Halten mehr in der von den Eltern gottlob verlassenen Wohnung in Jena-Lobeda, und die Couchgarnitur vom VEB Polstermöbel Kamenz wurde durch artistische Luftsprünge arg strapaziert.

Nur sechs Monate später geschah das Unfassbare. Aufgewachsen in dem Bewußtsein, angesichts des eisernen Vorhangs Arsenal niemals live in Highbury sehen zu können, fiel plötzlich die Mauer und die Welt stand offen. Im Sommer 1991 machte ich mich als damals 17jähriger auf ins gelobte Land und sah mein erstes Gunners-Spiel. 2:1 gegen Manchester City (mit Niall Quinn) nach 0:1-Rückstand, Alan Smith traf, ich sah Rocastle, Dixon, Limpar, Merson und diesen Tony Adams, der mich noch so viele Jahre begeistern sollte. Und ich weiß, wie noch auf der Fähre von Dover nach Oostende die Fangesänge nicht aus meinem Kopf weichen wollten. Spätestens seit diesem Tag war nichts mehr wie es war und es folgten unzählige Spiele meiner Gunners in England und allen möglichen Ländern Europas.

tonyadams1

So hat jeder seine Fangeschichte, und je länger diese ist, je mehr Täler man durchwandert hat, von Real Saragossa bis Stade de France, desto entspannter nimmt man auch Phasen wie die jetzige hin. Der Liebe zum Verein kann so etwas nie irgend einen Hauch anhaben. Nur wenn der Club seine Seele verlöre, die Kommerzialisierung das bisherige Maß noch deutlich übersteigende Ausmaße annähme, dann droht Gefahr für das „Fan-Dasein“.

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