Es gibt so Spiele, da freut man sich mittlerweile nicht wirklich drauf – Newcastle im St. James´s Park ist so eins. War das früher eher ein ´walk in the park´ und wir haben die Punkte regelmäßig mit nach Hause genommen, gestaltet sich das zunehmend schwieriger. Was man mit Geld so alles machen kann …
Okay, man muss es auch richtig einsetzen (Gegenbeispiel: Everton) und das machen sie in der Hinsicht schon nicht schlecht, zumal sie mit Eddie Howe einen Trainer haben, der da hinpasst, was drauf hat und dem Team/Club einen Stil und eine Mentalität verpasst hat, die dort allen entgegenkommt und womit sie erfolgreich sind.
Wo das Geld herkommt, ist mittlerweile scheinbar völlig egal – klar, es ist der Staatsfond einer mordenden Gewaltdiktatur, aber hey, die sind lange nicht so schlimm wie die richtigen Kriegstreiber dort in der Region. Und Ronaldo findet es da ganz toll ..So what?
Haben die Saudis früher ganz generell eher im Hintergrund agiert, gehen sie zumindest im Fußball mittlerweile richtig steil: im Prinzip so, wie es Mario Adorf schon vor Jahren vorgespielt hat: „Isch scheiß dich sowat von zu mit meinem Geld .. Isch kauf dich einfach …“ – und nicht nur die fifa ist genau der richtige Laden, der sich vor ihnen ergebenst in den Staub wirft … so isser, der Fußball der Zukunft …
Bei Newcastle investieren sie zwar heftig, aber durchaus strategisch und nicht zwingend unclever, müssen das aber noch dosieren, weil die Liga ihnen plötzlich Regeln vorschreibt. Merke: hemmungslos und unkontrolliert Geld ausgeben dürfen nur City, Chelsea und Man United, machen das andere, wird erstmal dazwischengegrätscht. Siehe Everton: wollten mal kurzzeitig mitmischen, hauten Geld rein, brachte aber sportlich gar nix und hinten raus eine Anklage und demnächst 12 Punkte Abzug zur Strafe. Für City´s 116 Anklagen gab´s ´dagegen verdecktes Schulterklopfen … offensichtlich hat Everton in der Hektik vergessen, die richtigen Leute zu bestechen …
Ach ja, klingt alles nicht so optimistisch, oder? ich hab´ noch keinen Jahresurlaub gehabt (aber demnächst und dann so richtig ..) und bin entsprechend auf und müde. Und das Pokal-Aus am Mittwoch hat mir die Hoffnung auf eine gute Saison genommen: wieder kein Ligapokal – ich war 2011 im Stadion, das Trauma lässt einen nicht los .. und ich war auch 2006 im Stadion, aber das kam da für mich bei weitem nicht mit. Arsenal ist für mich ein Pokalteam und wenn du dann aus einem ausscheidest, ist das ziemlich unspannend. Also weiter in der Meisterschaft …
Newcastle also: in unserem letzten Heimspiel gegen die Magpies (0-0) haben sie etwa 20 Minuten versucht mitzuspielen, hat nicht wirklich funktioniert und dann haben sie komplett umgestellt auf Härte, Spielunterbrechungen und teilweise komplett theatralische Aggressivität und Aufregung. Hat unseren Rhythmus gebrochen. Haben sie um 100% gesteigert im Frühjahr wieder gezeigt, wenn´s schlecht läuft, steht´s nach 4 Minuten 0-2 und es gibt ein Desaster, gab´s aber nicht, im Gegenteil: wir haben dagegengehalten, unsere Chancen genutzt und einfach mal 2-0 gewonnen. Geht also.
Die Magpies waren aber mit einer derartigen Aggro unterwegs, dass sie selbst bei Einwurfentscheidungen für uns steil gegangen sind, als ob sie heftig betrogen werden. Das hat natürlich System und soll die Schiris beeindrucken – hat da auch geklappt, sie haben fast alles für sich gepfiffen bekommen, hat aber nicht geholfen. Was sie noch wütender gemacht hat. Wir aber haben Eier gezeigt und haben dort bestanden (nach der shitshow das Jahr davor). Das wollte das Team offensichtlich unbedingt – danach war der Tank leer und unsere Saison fiel auseinander. Aber genau den gleichen Willen brauchen wir heute, sonst könnte es eng werden.
Auch das Publikum war aufgeputscht wie unter Drogen – irgendwie ist es immer Arsenal, dass Fans im Norden (und nicht nur dort) so richtig triggert – warum? nach unserem Spiel dort kam Brighton ne Woche später: das Team spielte deutlich zahmer und das Publikum hörte sich an wie bei der Übertragung von der Schach-WM – ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Aber sehen wir das mal als Kompliment: „Arsenal is the team to beat“ – das ist für viele wichtig, da wird immer nochmal ne Schippe draufgelegt, da wird sich richtig reingehauen. Das erklärt z.B. auch, wieso Chelsea gegen uns ein gutes Spiel hinkriegt, gegen Brentford aber so gar nicht. Damit müssen wir umgehen. Wollen ja auch ein Spitzenteam sein.
So haben wir Mittwoch nicht gespielt, unser B-Team ist untergegangen, während Newcy´s B-Team ganz entspannt ManU im OT zerlegt. Davon aber auf heute zu schließen, ist sicherlich falsch. Wir werden einen anderen Auftritt von unseren Jungs sehen!
Stuart Attwell ist der Referee, wir spielen also tendenziell gegen 12 Mann (VAR: Andy Madley), es wird also alles wieder so sein wie im Frühjahr: einfach dagegenhalten, Ding durchziehen, Chancen nutzen, fertig.
Wir können das und mit Glück schaffen wir das auch. Ab dafür!
UP THE ARSENAL !