Es ist erst der 9. Spieltag und mit Liverpool haben wir die Top 5 (+ NLD) schon durch, danach geht´s mit den Europa League Aspiranten Newcastle und Chelsea weiter – der Spielplan stellt uns schon gut auf die Probe. Unsere erste Niederlage dieses Jahr (Liga) gab es aber ausgerechnet in Bournemouth …
Dass es gegen die Cherries nie einfach ist, hat auch Villa gestern zu spüren bekommen. Aber es war so ein typisches Arsenal-nach-der-Länderspielpause-Ding: während wir gerade mal eine Trainingseinheit mit dem kompletten Kader vor dem Spiel haben, hat Bournemouth mit alle Mann fast 2 Wochen Zeit, um sich auf Arsenal einzustellen. Hat man gemerkt. Am besten spielt man das dann abgezockt runter wie immer, leistet sich keine Fehler und nutzt eine der wenigen Chancen und gut ist. Haben wir leider alles nicht gemacht …
Saliba hatte nicht die beste Woche: erst nen Elfer bei Frankreich verschuldet, dann Platzverweis. Irgendwie strahlt er diese Saison noch nicht die Souveränität und Klasse aus wie die letzten Jahre. How come? neulich hat er sich noch amtlich von Vardy abzocken lassen, jetzt wieder: wenn du gegen so einen Schauspieler wie Evanilson spielst, dann legst du dem einfach nicht die Hand auf die Schulter. No Go. Sollte er draus lernen ..
Die ursprünglich gelbe Karte war keine klare Fehlentscheidung (gibt ja hinreichend Beispiele – Jota, Saka etc. – wo es auch nur gelb gab), aber das war natürlich ne Steilvorlage für den ausgewiesenen Liverpool-Fan Jared Gillett als VAR (der deswegen auch keine Liverpool-Spiele pfeifen darf), die er sich nicht hat nehmen lassen. Für die Referees in England sind (neben dem Schmiergeld?) die eigenen Vorlieben und/oder Abneigungen stets am wichtigsten. Die Hälfte aller Refs kommt aus Manchester und Umgebung (auch der heutige, Anthony Taylor), der Rest zum größten Teil aus Nordengland (nicht einer aus London, der mit Abstand größten Stadt) – viel Liebe für Arsenal fällt da nicht ab. Soll oder muss es ja auch gar nicht, es sollte nur normal zugehen. Tut es aber nicht …
„It´s fine that people hate us. It´s part of our history“ – hat schon George Graham gesagt. Mit ihm hat AFC einige Titel Ende der 1980er/Anfang der 1990er geholt, den legendärsten sicher 1989 mit der Meisterschaft. Im letzten Saisonspiel. In Anfield. Beim Liverpool FC. In der letzten Minute. 2-0 (1-0 hätte nicht gereicht). „Thomas, charging through the midfield, THOMAS … it´s up for grabs now“. And the rest is history – dramatischer und größer wurde es für Arsenal nie wieder. Ein Spiel und Sieg für die Ewigkeit. Wenn Arsenal also mal das richtige Spielglück hat, geht einiges …
Liverpool war damals in England so dominant wie City jetzt, nur mit normalen Mitteln. Als die Premier League aber losging (1992) waren sie plötzlich nur noch Mitläufer und über Jahrzehnte eigentlich ´nur´ noch ein Cupteam (Pokale haben sie aber einige geholt), erst in den 2010er-Jahren haben sie sich in der Liga wieder ganz oben rangerobbt. Zu einem Titel hat es immerhin gereicht, ansonsten sind die Manchester 116ers scheinbar unüberwindlich. Haben wir ja auch erlebt die letzten beiden Jahre. Zudem ein Gegner, bei dem gefühlt alle 50/50-Entscheidungen zu ihren Gunsten laufen. Gestern haben sie sich zu einem 1-0 gegen So´ton gequält (BBC:“It´s wasn´t pretty, it wasn´t comfortable“). Allgemeine Wahrnehmung: Boah, City – wieder gewonnen. Maschine.
Wir gewinnen ähnlich 1-0 gegen Shaktar Donezk, viele so: wie shice war das denn … und der Standard: wenn wir so gegen Liverpool spielen, dann … der entscheidende Punkt ist doch: werden wir aber NICHT. Wir werden fantastisch spielen, wir werden einen absolut geilen Kampf sehen, das Team wird brennen und das Stadion wird richtig steil gehen. Und wir werden gewinnen. Was denn sonst?
Letzte Saison war Liverpool etwas aus der Spur, es hatte sich förmlich ausgekloppt. Jetzt ist der Werbeonkel weg, der Neue macht Liverpool ziemlich unaufgeregt wieder zur alten Erfolgsmaschine, wenn auch scheinbar mit weniger spektakulärem Fußball. Von den Top 5 haben sie noch niemanden gespielt, von daher ist es heute auch für sie ein absoluter Gradmesser. Was kann das ´neue´ Liverpool?
Arsenal – Liverpool war schon immer ein absoluter Klassiker, ein Spiel, auf das man sich immer freut. Überhaupt nicht hassaufgeladen o.ä. fanseitig (okay, ein paar dumme Internet-Teenies gibt´s immer ..) und auch die Spiele sind, anders als andere vermeintliche Top-Begegnungen, mehr als oft richtige Spektakel, in denen amtlich was los ist. Da tippe ich doch mal, dass das heute auch nicht anders sein wird. Für Liverpool wird ein Unentschieden ganz sicher kein Weltuntergang sein, für Arsenal ist nach Bournemouth ein Sieg fast schon Pflicht. Wat mutt, dat mutt …
Auf gar keinen Fall dürfen wir übermütig nach vorne stürmen, unsere ´makeshift defence´ sollten wir gegen konterstarke Reds nicht blank stehen lassen. im 9. spiel haben wir die 7. unterschiedliche Aufstellung in der Abwehr. Selten war wohl die Verkündung der Aufstellung (und des Kaders) so spannend wie heute. Wer ist von den Verletzten wieder dabei? und wer spielt wie und wo?
Ich hoffe auf eine mutige Aufstellung von Arteta. Sollte Calafiori ausfallen, wäre ich für Myles Lewis-Skelly. Warum? weil er es kann. Auch gegen Salah. Und vor ihm sollte Merino dafür sorgen, dass TAA aus dem Spiel genommen wird. Dann wären wir schon mal gut in der Spur.
Wie wär´s mit:
Raya
MLS / Gabriel / White / Timber
Merino / Partey / Rice
Martinelli / Havertz / Nwaneri (?!)
Also, es wird ein geiles Spiel, wir rocken das, auch wenn´s wieder viel zu aufregend wird und gewinnen durch Tore von Nwaneri, Havertz und Trossard mit 3-2.
GET IN !
Come on THE ARSENAL
– Alex (und weitere German Gooner) ist beim Spiel und berichtet morgen vom Erlebnis. Zur Einstimmung hat er am Freitag mal eben Dennis Bergkamp in der Armoury getroffen … –
(jb)