Die ersten Punkte sind eingefahren, Arsenal kann auch gegen 12 Mann gewinnen und Tilmann (u.a.) war dabei – hier sein Bericht:

Die Sommerpause war für sportbegeisterte Gleichgesinnte gefühlt kurz. Bei der EM konnte man unseren zukünftigen Abwehrgott aus Italien bewundern und Olympia hatte u.a. mit einem überragenden 3×3 Frauenteam einiges an Unterhaltung zu bieten.

Auch das in den letzten Jahren so unruhige und von wilden Gerüchten befeuerte Transferfenster konnten wir Tee trinkend genießen. Califiori ist eingetütet, Merino wird die Tage festgemacht. Ob man dann noch einen Stürmer braucht? Darauf kommen wir am Ende noch einmal zurück!

Am Samstag Mittag machten Carsten und ich uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zum Supporters Club. Dieser Weg führte uns durch den an Spieltagen eigentlich geschlossenen Gillespie Park. Ein kleiner Grünstreifen, der entlang der Gleise von Finsbury Park zur Arsenal Station führt. Dort trafen wir einen Sky Kameramann samt Riesendrohne und Equipment. Seine Bilder

sind bei Übertragungen zu sehen und wir bekamen einige Anekdoten zu hören.

Im Supporters Club trotzte die Mehrheit dem strahlenden Sonnenschein draußen auf der Gillespie Road und genoss sein Bier in dem kleinen, mit unzähligen Erinnerungsstücken an der Wand verzierten Raum. Dabei hatte man mindestens ein Augen auf dem Bildschirm, einem Ausrutscher der Scousers an der Portman Road entgegenfiebernd.

Irgendwann ging es dann Richtung Stadion, in heiterer Vorfreude auf einen Heimsieg. Etwas anderes war unvorstellbar. Im Stadion wurde es direkt stimmungsvoll. Die Blaskapelle heizte den Fans bereits im Innenraum ein, da wo auch die Fangesänge bei einem kühlen Camden Ale so schön scheppern.

Weiter gings in den Block und die Körpersprache der Jungs beim Aufwärmen räumte die kleinsten Zweifel aus. Top

fokussiert, top fit, aber trotzdem nicht verkrampft. Nicht nur heute der Favorit, mit Sicherheit auch im Rennen um die Meisterschaft. Auch der Club bewies seine Klasse erneut, indem vor Anpfiff dem im Juni verstorbenen Kevin Campbell gedacht wurde.

Der Ablauf des Spiels ist bekannt. Gut ins Spiel gekommen und bis zur ca. 60.Minute dominiert. Als João Gomes dann nach taktischem Foul die Ampelkarte verweigert wurde und Mosquera Havertz ungestraft würgen durfte, verlor die Mannschaft etwas den Faden und nach einem fatalen Fehler von Saliba hätte Cunha zum Ausgleich einschieben müssen. Hat er aber nicht und wir haben dafür mit Saka einen absoluten Superstar, der trotz durchwachsener Leistung Spiele entscheidet.

Nach dem Spiel erlebten wir dann wieder wie cool unsere Community ist. Andrew aus Hamburg teilte seine Kindheitserinnerungen mit uns und berichtete davon, wie ein Samstag Nachmittag im Tansania der 90er ablief. Natürlich wurde Arsenal geschaut! In den 90ern war ein Vincent noch gar nicht geboren. Der 21jährige Hamburger mit britischen Wurzeln ist gelernter Fotograf und könnte schon bald Stuart MacFarlane bei Arsenal ablösen. Zunächst aber durfte er miterleben, wie Sawen, unser Mitglied mit armenischen Wurzeln, die ersten Fish and Chips seines Lebens genießen durfte.

Als unser Carsten dann vor Mitternacht im Karaoke Club von einem komplett betrunkenen, leicht agressiven und nur schwer verständlichen Iren auf einen Whiskey eingeladen wurde, nachdem ich diesem glaubhaft vermittelten konnte, Carstens Krücken seien das Resultat seiner UFC Vergangenheit, war der Tag perfekt abgerundet.

Eine tolle Truppe, ein toller Saisonstart und zu der anfänglich aufgeworfen Frage? Die 60 Millionen haben wir doch schon das Klo runtergespült und bekommen als Dankeschön sogar eine Lufthoheit im gegnerischen Strafraum. Also einen Stürmer brauchen wir meiner Meinung nach nicht.

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Back at it again – auch in der kommenden Saison wollen wir diese Seite wieder mit ein bisschen Leben füllen und schreiben, wenn´s grad passt. Jens wird nicht mehr so viel schreiben wie früher, Alex ist z.B. jetzt auch dabei und fängt direkt mal mit einem Rückblick zu Arsenal´s Sommer an. Here we go:

Perspektiven

Die neue Saison steht schon vor der Tür, aber was war eigentlich in der Off Season so los?
Eigentlich sehr überschaubar. Neben den Standards wie neue Trikots, Vorbereitung mit Freundschaftsspielen in den USA gab es natürlich Transfers.
Für manche Fans zu wenig. Man wird nahezu nervös, jedoch muss man Situationen immer aus mehreren Blickwinkel unter die Lupe nehmen.

Mit Calafiori konnte man einen 22-jährigen LV/LB ganz nach Artetas Vorstellungen zur Festigung der Defensive sichern. Liest das Spiel in der Verteidigung sehr gut, hat den Drang nach vorne zu pushen, kann invertieren, war bei der EM einer DER Spieler Italiens und ebenfalls in der Saison bei Bologna unter Motta etc. pp.
Ansonsten wurde Raya vollends verpflichtet und neben Jugendspielern wars das auch schon bisher.
Nun gibt es die ein oder anderen Fans, die nicht verstehen, warum man eigentlich (bis jetzt) nur einen neuen Transfer getätigt hat. Warum einen für die Defensive? Wieso keinen neuen Stürmer – einen richtigen? Weshalb lässt man sich mit dem Saka/Flügel Back Up so viel Zeit bzw. hat man das überhaupt vor?! Ist Merino jetzt ein einfacher Transfer oder nicht?!

Und da kommt schon die Lupe ins Spiel:
Wir haben mit Ben White, Saliba, Gabriel feste Säulen in der Verteidigung, aber die LV Position bzw. die 2. Reihe stand noch nicht so stabil wie man es sich erhoffte. Einen „Stamm LV“ hatten wir eher partiell. Timber schnell ausgefallen, Zinny startete bis zu seiner Verletzung die meiste Zeit. Kiwior hatte anfangs Probleme, gerade wenn er ungestüm wurde – was besser wurde. Tomiyasu sehr oft verletzt.
Calafiori ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch noch ein Levelraiser. Gesunder Konkurrenzkampf steigert das Niveau auf den Positionen und zwingt alle Beteiligten an den Schwächen zu arbeiten plus an ihren Stärken noch mehr feilen. Allgemein war unsere linke Seite eine „Schwachstelle“ in der Defensive. Zu häufig kam man durch; Zinchenko gegen schnelle Flitzer war oftmals sehr schmerzhaft, Kiwi fehlte die Erfahrung, Tomi war nicht da.
Mit Calafiori werden diese Probleme wieder reduziert und man hat noch einen Back Up für Gabriel.
Unsere Defensive ist DAS Kernstück im System. Mit ihr steigt und fällt alles. Wir bauen von hinten auf, wir dominieren in der gegnerischen Hälfte und sichern hinten mit der besten Innenverteidigung Englands (lies: der Welt) ab, die dir auch noch die Bälle zuckerst verteilen.
Steht die Verteidigung, gewinnen wir.
Wir schießen IMMER ein Tor. Okay. Fast immer. Im Etihad gelang es uns in der Liga nicht, aber das ist mehr als in Ordnung, wenn das 115 charges Team auch keins macht und man zuhause gewonnen hat.

Weiterhin gilt es auch seinen Schlüpfer in richtiger Position zu bewahren, denn das Transferfenster ist noch nicht zu und bis zum dahin haben wir noch Zeit um uns zu verstärken und ja – wäre wichtig.

Mit Xhaka, Zinny und Nelli hatten wir vorletzte Saison eine Menge Spaß und vor allem viele Martinelli Tore. In der letzten Saison verhinderten Verletzungen und kleine Formtiefs eine Wiederholung, aber nicht nur das. Einen Spieler mit der Distribution eines Granits würde Martinelli (der im übrigen von Sao Paolo kommt und für Arsenal spielt.. dö dö dö) wieder florieren lassen und da schau her.. man hat Merino ins Auge gefasst. Merino werden die deutschen Fans noch schmerzhaft in Erinnerung haben, aber das zeugt nur von seiner Qualität. Geht gerne in die Box, hat ein unfassbar feines Näschen und Füßchen für den Pass und gibt dir zusätzlich defensiv noch eine Schippe drauf. Er würde gut in unser Team passen und el Capitano kennt ihn schon aus seiner Zeit in San Sebastian. Mikel Merino kann auf die 8, ebenso in eine Doppel-6. Lone 6 hat er auch schon gespielt und wir wissen wie Mikel Arteta Varianten liebt.
Warum dauert dann dieses Geschäft so lange?
Merino ist exakt gleich alt wie Rodri (28) und Edu sprach auch schon über die Wichtigkeit des Alters bei Transfers. Ab 27 müssen Preis und Leistung stimmen, wenn man investiert. Man kann also davon ausgehen, dass für den Mann von Real Sociedad keine Unsummen ausgegeben werden, sondern eher der Preis so weit wie möglich gedrückt wird und das geht nur, wenn man es lang hinauszögert und der Verhandlungspartner in Zugzwang kommt, da der Spieler gehen und man noch eine zufriedenstellende Summe herausschlagen will. Alles zu seiner Zeit, auch wenn man eine ganze PreSeason – gerade bei neuen Spielern – lieber hätte.

Zwei Young Guns auf die man sich aller, aller spätestens nach der PreSeason freuen kann, sind Lewis-Skelly und Nwaneri. Beide 17 Jahre alt. Unfassbar. MLS eigentlich im Mittelfeld aufgewachsen, wird einer Zinny-artigen LV Transformation unterzogen und Ethan kann dir im offensiven zentralen Mittelfeld alles spielen, Hauptaugenmerkmal auf LCM.. und auch hier heißt es, locker bleiben. Die sind blutjung, geduldig sein. Wird gut!

Wo liegt aber das „Problem“ mit dem Flügel Back Up bzw. Stürmer?
Mit Cozier-Duberry hätte man eine hervorragende Stütze, um Sakas Minuten zu regulieren, gehabt. Direkt aus Hale End. Seinem Agenten und ihm ging es leider mehr ums Geld und so verschlug es ihn nach Brighton. Das Schwierige beim Finden eines Saka Back Ups ist, du weißt, es werden sehr limitierte Minuten. Bukayo ist eine Maschine und wenn sein Fuß nicht von einem Hai zerbissen wurde, dann spielt er. Blutig, verstaucht – egal. Und das weiß man. Gerade für junge Spieler kann das abschreckend wirken, die sich auf einem qualitativ hohen Niveau befinden und Spielzeit brauchen und wollen. Wir haben auch mit Nelli auf rechts experimentiert, was bisher noch keine Früchte trug.

Warum dann kein Stürmer und Jesus als Saka Ersatz?
Zu aller erst: Es wird in Kai verdientermaßen vertraut. Havertz hat seit Januar eine Renaissance der Spielfreude erlebt und auf dem Feld, wie auf dem Papier, macht sich das bemerkbar. Zweifler müssen dieses Bild vom titulierten Stürmer in die Abstellkammer legen, weil es geht um Aufgabenbereiche. Kai macht fürs Spiel extrem viel und wir machen unsere Tore. Er ist nicht deine „Schlag den Ball lang auf mein Kopf, wird schon“ 9. Seine Postion wird anders interpretiert und jeder fachkundige Trainier von Welt sieht und versteht das. Sicher, ein weiteres Profil mit klassischen Traits eines Stürmers wären hilfreich, aber sind noch nicht von der absoluten Wichtigkeit bei der Prioritätenordnung in der Transferliste. Gabriel Jesus sieht wieder fit aus und wird uns sehr viel geben. Aber vor allem: der Markt für einen guten Stürmer ist so limitiert, wenn man den Preis-Leistung-Faktor mit einberechnet.
Diese Position ist noch am entbehrlichsten.

Zugänge sind eine Sache, aber die Abgänge tragen auch ihren Teil bei. Für Sambi und Nuno bekommt man in der Zukunft wohl etwas mehr als man reingesteckt hat, aber es sind noch einige Fragezeichen im Team.
Rambo? Reiss? Eddie? Wie geht man mit häufig Verletzten um?

Eddie war sich schon mit Marseille einig, diese konnten jedoch mit uns nicht auf einen grünen Zweig kommen und der Transfer brach zusammen. Man erwartet für Eddie eine vernünftige Summe und es sind genügend Interessenten parat. Eddie sieht seine Chancen im Team schwinden, vor allem weil Kai (der sogar noch paar Tage jünger ist) und Jesus in seiner Position mit einem qualitativ stärkerem Output glänzen. 
Aaron Ramsdale hat einige Angebote, die sich meist als Leihe entpuppen. Arsenal möchte eine anständige Transfersumme und wenn Leihe, dann mit Kaufverpflichtung. Ähnliches gilt für Reiss.

Kommen wir zu etwas Herzschmerz. ESR.
Der Abgang von der sympathischen No. 10 schmerzt. Wir wissen alle, was ein Talent und Spieler er ist. Von den Fans geliebt, immer Saka AND Emilie Smith Rowe. Hale End. Stutzen auf Halbmast. Top.
Und auch hier kommen wieder Perspektiven ins Spiel. Ja – er ist ein aussergewöhnlicher Spieler, Tempodribblings, die so viel Spaß machen etc. .. aber er wollte mehr Spielzeit und wir brauchen mehr als in den letzten 2 Jahren nicht mal 8 ganze Spiele absolvieren. Auf diesem Level ist Verfügbarkeit von immenser Bedeutung und bei all der Nostalgie, auf Dauer bringt es keinem von beiden etwas. Auf der einen Seite hat man sein Herz für Arsenal, Erinnerung an den Kickstart der Arteta Ära mit dem Tor gegen Chelsea.. auf der anderen Seite eine mehr als passable Transfersumme – doppelt so viel wie der Marktwert. Interessant werden diesbezüglich auch Spieler wie Tomiyasu, Vieira & auch Partey. Von ihrem Können brauchen wir nicht reden, aber es kostet uns, wenn man keine Alternativen hat, die da sind und funktionieren. Jorginho wird nicht jünger und kann die Anzahl an Spielen nicht stemmen. Odegaard braucht auch Verschnaufpausen und Kiwior bringt nicht dasselbe wie Tomi. Das Mittelfeld sieht sonst etwas kahl aus, wenn besagte Spieler fehlen. Man hört sich wohl auch schon Angebote für Tomiyasu an, der wieder Wochen ausfallen wird.

Eigentlich schon spannend, was noch alles auf uns zukommt. Edu sprach davon, dass man sich bis zum Ende gedulden soll. Gerne! Warum auch nicht nach den letzten Jahren?

Und am allllllerwichtigsten: Samstag geht es für uns wieder los!
Die meisten Fans erwarten eine Trophäe und fähig sind wir alle mal. Lassen wir uns überraschen, gehen das game by game an und freuen wir uns auf die Wolves. Gary O’Neil ist ein angenehmer Zeitgenosse und deren bester Spieler Cunha fällt wohl aus. 3:0 Arsenal.
COYG!!

(Alex)

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Eine weitere aufregende Saison geht zu Ende und anders als von vielen „Experten“ vorausgesagt hat Arsenal nicht nur ganz oben wieder mitgemischt, sondern ist sogar am letzten Spieltag noch im Titelrennen. Das passiert nicht wirklich oft und war zuletzt 1999 der Fall.

Wie jetzt auch hatten wir es damals auch nicht in eigener Hand, sondern brauchten Hilfe ausgerechnet von einem Club, auf den man sich traditionell nicht verlassen kann, wie deren Fans natürlich am besten wissen. Und wir am Dienstag auch wieder feststellen mussten … Ladies and Gentlemen, the Middlesex Bottlers, always at your disservice …

Fanden die ja selber ziemlich geil: ihr eigenes Team erst feiern, als der glückliche Sieg für den Gegner endlich feststeht, ist schon ziemlich speziell …

2006 ging es zwar nicht um den Titel, aber um Platz 4. Gegen die Spuds – die durften bei West Ham nicht gewinnen. Haben sie dann auch nicht nur nicht, die Hammers haben sogar gewonnen – Arsenal ist mit dem 4-2 gegen Wigan (letztes Spiel in Highbury) doch noch in die CL eingezogen. Es geht – und City spielt ja gegen … West Ham. Also?

Man sollte vielleicht nicht Haus und Hof drauf setzen, aber why bloody not? City war durch die Bank derbe nervös am Dienstag, auch Pep, und in einem normalen Spiel fangen die sich ein paar Tore. Da kamen Glück und Abschlussschwäche der anderen zusammen. Und das mit nem City-Fan als VAR (das 1-0 nicht mal auf Abseits zu prüfen, war schon sehr frech – sah zumindest grenzwertig aus). Die enorme Erleichterung nach dem 2-0 war ja sichtbar. Also, was ist, wenn aus irgendeinem Grund der Ball nicht reingeht und West Ham das 0-0 hält? was ist dann mit den Nerven?

Kann West Ham uns wieder einen Gefallen tun? okay, sie hätten ja nicht im Dezember bei uns gewinnen müssen, aber noch können sie´s wieder gut machen … ach ja, die Hoffnung stirbt ja immer zuletzt …

Arsenal hat mal wieder am letzten Spieltag Everton zu Gast – die werden trotz Punktabzug nicht absteigen, haben zuletzt einen ganz guten Lauf (seit dem Sieg gegen Pool), werden zum Schluss aber nochmal einen mitkriegen. Geht nicht anders, wir müssen ja gewinnen und werden das auch überzeugend hinbekommen.

Sonntag war mühselig und nicht wirklich schön, aber es ging einzig darum, den Sieg einzufahren und das war alles, was zählt. Hat City Dienstag nicht anders gemacht. Einmal Herzstillstand (Son …) inklusive …

Arsenal hat in dieser Saison bereits 27 Siege geholt – das sind mehr als jedes andere Arsenal-Team vorher in unserer langen Geschichte. Vielleicht bringt uns Sieg Nr. 28 noch die Meisterschaft – wenn nicht, ist es schon krass, dass das nicht reicht. Aber fragt mal Liverpool, wie´s denen die letzten Jahre ging. 

Die Invincibles hatten 26 Siege mit 73-26 Toren, aktuell stehen wir bei 89-28. Ebenfalls stabile Abwehr, aber mehr Firepower. Eigentlich faszinierend, wenn man weiß, wen wir damals offensiv alles am Start hatten und der durchaus richtigen Ansicht, dass uns aktuell noch richtige Stürmer fehlen. Das damalige Team war sicherlich abgezockter und erfahrener (klar, waren alle älter), hatte aber auch unheimlich was von „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“ – das hat fast immer gereicht, manchmal aber eben auch nicht. Das damalige Team war ab 2001 bis 2004 mit Abstand die beste Mannschaft auf der Insel (und 2004 in Europa), hat aber viel zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht. Wir hätten da komplett rasieren können und müssen. Bis heute sehe ich die Saison 2003/04 nicht als großen Erfolg (und es war und ist die Saison, in der ich die meisten Spiele im Stadion gesehen habe .. teilw. general sale  .. für Highbury!), der früh im April schon festgemachte Meistertitel war das Mindeste und nach hinten raus keine Spiel mehr verloren zu haben, war noch ein kleines Leckerli (okay, das wurde mit der Zeit größer …). Und einige der Spiele waren so erbarmungswürdig schlecht – aber wir haben sie nicht verloren. Gut, dass es damals kein Social Media gab …

Vergleiche ich also beide Saisons und beide Teams, so bin ich jetzt begeisterter von Team, Trainer und Verein. Warum?

Alles auch eine Frage der Ausgangssituation: damals waren die kurzzeitigen Erfolge von George Graham noch nicht so lange her, ab Ende der 1990er hat Arsene Wenger Arsenal so richtig an die Spitze gebracht und 2004 war der dritte Meistertitel innerhalb von 6 Jahren (und es hätten mehr sein können/müssen) – das war so ein bisschen ein Bayern-Feeling. Du wusstest, wir sind die Besten, wir müssen es nur wollen. Oder so. Solch eine Periode hält bei Arsenal traditionell nicht lange und so haben wir lange Jahre miterleben können, wie es ist, wenn wir nicht mehr so ganz die Besten sind …

In den letzten Jahren hat sich Arsenal nicht nur sportlich, sondern auch clubintern erneuert. Endlich eine einigermaßen zeitgemäße Clubführung, ein funktionierendes Management (nach dem Desaster der 2010er-Jahre) und den Mut gehabt, Mikel Arteta den ersten Trainerjob zu geben. Der hat 2020 haargenau formuliert was er will, wo er mit dem Club hin will und wie wir da hinkommen. Und die letzten Jahre sehen wir fasziniert dem ´Process“ zu: gut, dass wir ihm vertraut haben. Es war nicht immer rosig, aber es war ein stetiger Aufwärtstrend erkennbar: klar, vor 2 Jahren kurz vor knapp krass die CL-Quali verspielt und alle so „Haha, das war eure große Chance, die kommt nie wieder, nächste Saison sind X und Y wieder vor euch etc.“. Was passiert: die Folgesaison spielen wir lange alles in Grund und Boden, alle so „Die müssen erstmal gegen starke Gegner spielen etc.“, zack, sind wir im März noch Erster, schaffen es aber knapp nicht ins Ziel. Alle wieder so „Haha, das war jetzt wirklich eure letzte große Chance, die kommt nie wieder, die anderen sind/werden alle besser etc.). Yo, jetzt ist letzter Spieltag und wir sind immer noch im Rennen und City zeigt Nerven. Wegen uns. 

Gewinnen wir, haben wir 89 Punkte. Soll das nicht reichen, nur weil die Manchester 115ers rechtlich in einer anderen Liga spielen? 

1989 ist Arsenal am letzten Spieltag mit 76 Punkten Meister geworden. 1991 mit nur 1 Niederlage mit 83 Punkten, AW 1998 mit 78 Punkten, 2002 mit 87 Punkten (Vorsprung 7 Pkt.), 2004 mit 90 Punkten (11 Pkt. Vorsprung). In den verspielten Saisons 1999, 2003 oder 2008 hätten 80, 83 oder 88 gereicht. 2016 haben Leicester 81 gereicht. Da hatte City nen Aussetzer, weil da die UEFA und der CAS noch drohten, ernsthaft zu ermitteln …

Nach den Enttäuschungen der letzten Jahre hat Arteta jedes Mal die Fehler erkannt und reagiert. Und wir sind jedes Mal besser geworden. Egal, wie es Sonntag ausgeht: Mikel wird das Team weiter verbessern und die nächste Saison wird der Hammer. Die üblichen Trolle werden uns wieder abschreiben, wir werden es wieder allen zeigen. Wir haben durch die Bank Leute, mit denen man sich wieder identifizieren kann. Man hat wieder richtig Bock auf Arsenal-Spiele. Alleine diese Entwicklung mitzugehen, macht enorm viel Spaß!

Es war absolut grandios, diese neue Arsenal-Power letzte Woche im Stadion zu erleben und am Sonntag werde ich mit etlichen anderen German Gooners wieder vor Ort sein, um diese Mannschaft zu feiern. Sie hat es verdient!

And remember: It´s not over ´til the fat lady sings – es ist der letzte Spieltag und wir können noch Meister werden – dieses Gefühl alleine möchte man am liebsten eintüten und konservieren … 

BELIEVE !

Euch allen viel Spaß – genießt den Tag!

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Okay, Fulham hat´s dann doch nicht geschafft, sich für immer in unsere Herzen zu schießen. Dann eben City´s nächster Gegner … ääääh …

Irgendwas ist ja immer, aber am besten wäre es natürlich, alles selber in der Hand zu haben. Das ist dummerweise nicht der Fall. Um aber auch nächste Woche noch ein letztes Endspiel zu haben, müssen wir erstmal das nächste gewinnen. Im Old Trafford, bei Manchester United. Gibt leichtere Aufgaben …

Man U ist eigentlich echt ne Gurkentruppe dieses Jahr: der Trainer funzt so gar nicht, das Team ist schlecht zusammengestellt und funktioniert selten wie eine richtige Einheit. Sie leben oft genug nur noch von ihrem Nimbus, obwohl sie jetzt schon über ein Jahrzehnt nichts mehr reißen. So ein krass schlechter Auftritt wie bei Palace letztens passt da total ins Bild. Andererseits haben sie bei den ganzen rausgeworfenen Milliarden auch durchaus Qualität im Kader und an guten Tagen können sie richtig einen raushauen. Fragt Liverpool. Und ganz, ganz sicher werden die sich gegen Arsenal zusammenreißen und eine ganz andere Leistung zeigen. Zumal vor eigenem Publikum. 

Letzte Saison haben wir dort eigentlich sehr gut gespielt, uns wurde ein Tor geklaut, aber unterm Strich sind wir an unserer Naivität gescheitert: wir waren besser, deutlich überlegen, haben aber zu bedingungslos auf Sieg gespielt und waren hinten offen für Konter. Das war schon immer Man U´s Spiel: lass die anderen machen, wir setzen auf schnelle Konter – zwei Dinger in der Schlußphase, 1-3, fertig. Das darf nicht wieder passieren – schon im Hinspiel wollten sie uns immer nur rauslocken, wir haben es ihnen aber nicht mehr so einfach gemacht. Und so wird es jetzt auch sein. 

Arsenal muss gewinnen, Man U aber auch, wenn das was werden soll mit den internationalen Plätzen. Aber wahrscheinlich sind sie bräsig genug, sich auf einen Konter und v.a. auf Paul Tierney zu verlassen. Wird aber schwer für sie, denn wir werden nichts anbieten …

Wir können uns ja alle noch an Spiele erinnern, wo wir trotz vorheriger guter Form im OT plötzlich wie ne Kneipentruppe in Gummistiefeln gespielt haben. So ein klassisches Spiel, so ein klassischer Ort, wo bei uns gerne mal „form out of the window“ geht. Oder besser ging: Mikel Arteta hat ja kürzlich 100 Siege in der PL erreicht, 5 davon waren gegen Man U. Wir haben also keine Angst mehr vor denen. Wieso auch …

Letzte Woche war ich zum zweiten Mal diese Saison im Stadion und zu sagen, es war cool, wäre ein ziemliches Understatement – fantastisches Erlebnis und extrem spannend, die Entwicklung im Team und drumherum zu sehen: das Stadion war voll da, die Leute hatten natürlich Bock drauf, „The Angel“ war irre laut (Gänsehaut) und zu sehen, was für ein geiles Team wir haben, was für absolute Klasseleute und -spieler.

Das erste Mal war Forest zum Saisonstart, da war das Spiel in der ersten Halbzeit sehr ähnlich (aber mit besserer Chancenverwertung), bester Mann mit Abstand Jurrien Timber – was für ein sensationell guter Spieler .. und dann verletzte er sich so heftig. Damals absolut ein Bruch im Spiel, Havertz und Rice waren zwar nicht direkt Fremdkörper, aber noch nicht wirklich angekommen, Arteta hat seinerzeit ja auch noch ein bisschen experimentiert mit Aufstellung und Formation. Jetzt geht mal da hin und guckt Havertz und Rice bei der Arbeit zu: die beiden haben sich so richtig eingegroovt und führen das Team mit an. Havertz liefert unglaublich, was für ein Einsatz, was für eine Laufleistung, was für cleveres Spiel. Und er kommt mal eben mit Boss Moves um die Ecke, dass du denkst, da steht Dennis Bergkamp („God“) wieder auf dem Platz . Ganz groß. Man merkt wirklich sehr, dass er sich im Club und Team wohlfühlt.

Und was soll man zu Declan Rice sagen? Ich gehe ja schon länger zu Arsenal, habe z.B. auch Patrick Vieira oft gesehen und Declan steht Paddy in nichts nach. Das ist richtig großer Sport, was er auf den Platz bringt. Und was er erst nächste Saison rocken wird mit Bruno G. (o.ä.) hinter ihm auf der 6 …

Nach seinem Tor stand er quasi direkt vor mir an der Eckfahne und die Zufriedenheit und das Glück, dass er ausstrahlte, wirkte unfassbar natürlich. Kein Showjubel oder so, der ist total geerdet und fühlt sich bei Arsenal ganz offensichtlich so richtig wohl. Und habt ihr schon mal Saliba bei der Arbeit zugeguckt? Ein Fest, sag ich euch …

Vielleicht klappt es ja mit der Meisterschaft, vielleicht aber auch (noch) nicht – wir haben wieder Spieler und vor allem ein Team, dass einen endlich wieder mitnimmt. Der Aufschwung letzte Saison war kein Strohfeuer, sondern tatsächlich eine Prophezeiung: wir spielen ab jetzt wieder ernsthaft an der Spitze mit. Und da stehen wir jetzt: 2 Endspiele noch und dann schauen wir mal, was geht. Genießt es!

UP THE MIGHTY ARSENAL !

(db10)

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So ein Titelrennen ist kein Ponyhof – viele Gooner sind nervöser als sonst und werden vor Anspannung ganz wuschig, dass das nächste Spiel erst am Samstag ist … ich mein´, 5-600 Nachrichten bei uns im Chat an einem Dienstag, wo nun gar nix los war. Oder die irre Nervosität am Sonntag, nur weil wir nicht zu 100% dominant waren und der Gegner ab und zu den Ball hatte. Alles nicht so einfach …

Wie es wohl den City-Fans ging am Sonntag? erst verlieren wir keine Punkte und dann hat Forest eine Riesenchance nach der anderen. Gegen die vermeintliche City-Terrormaschine, die zum Saisonende alles gnadenlos niedermäht … souverän geht anders. Klar, gewonnen am Ende, aber fällt es ihnen nur diese Saison so schwer? oder war es immer so, wir sehen aber nur die Ergebnisse und denken „war ja klar“ – okay, sie liefern, aber wenn ihr bester Mann am Sonntag Chris Wood war und der bei den letzten Spielen nicht gegen sie ran darf?

City hat richtig Chancen gefressen und enorm von Forest´s Unvermögen profitiert. Wie viele große Chancen hatten die Spuds? den Pfostenkopfball, ja, bei den anderen beiden war es ein Foul vorher und einmal eben Abseits. Knapp, sehr knapp, aber Abseits. Fertig. Die beiden Gegentore haben wir ja quasi selbst gemacht. Im Nachhinein betrachtet war es verdammt harmlos, was der Vorortclub in der zweiten Halbzeit geboten hat. Idealerweise macht Saka gleich zu Beginn das 4-0, dann wäre Ruhe im Karton gewesen. Aber hey, warum einfach, wenn´s auch schwer geht (The Arsenal Way …).

David Raya wird der Torhüter der Saison werden, aber bei einigen Fans kann und wird er nicht gewinnen. Und sei es nur, weil er nicht Ramsdale ist. Wie beliebt er hingegen im Club und bei der Mannschaft ist, hat man nach seinem Fehler und nach dem Spiel gesehen. Das ist verdammt nochmal ein Team und David gehört dazu. Der Teamspirit ist auf jeden Fall da.

War nicht immer so: erinnere mich an einen Fehler kurz vor Schluss von Bernd Leno, wir verlieren und nicht einer aus der Mannschaft oder vom Staff ist zu Leno. Hatte so Liverpool und Karius Vibes … geht gar nicht und erklärt auch indirekt, warum wir vor einigen Jahren ergebnistechnisch eher suboptimal unterwegs waren. Jetzt haben wir ein richtiges Team!

Apropos Bernd Leno: wir haben als Arsenal Germany über die Jahre immer mal wieder die Möglichkeit vom Club bekommen, ´unsere´ deutschen Spieler zu treffen – die meisten waren professionell und routiniert, Bernd auch, aber dazu nach total cool und supernett. Klasse Typ. Total unfreundlich war hingegen Shkodran Mustafi, dem war nach einer Minute schon alles zuviel (aber okay, immer noch besser als Özil: der ist trotz Zusage einfach mal gar nicht gekommen!).

Nichtsdestotrotz ist Mustafi Ex-Gooner, aber was der am Sonntag als „Experte“ für einen Unsinn gelabert hat, ist komplett haarsträubend. Er hat nie für den anderen Verein gespielt, hat bei Arsenal mitbekommen, wie man so über den Vorortclub denkt und dann heult er nur rum, wie unfair das doch alles den Spuds gegenüber war. Das war THFC-FanTV pur. Vorgegeben offenbar von Schmiso, der grosser Fan zu sein scheint. So unfassbar parteiisch habe ich selten jemand kommentieren gehört (alleine die ganzen ausgedachten Elfer, die er gesehen haben will etc). Irgendwann hat Mustafi ihm nur noch nach dem Mund geredet, weil er offensichtlich gerne wieder eingeladen werden will. Trostlos …

Aber sollen sie sich ruhig ärgern, wir haben gewonnen. Zum ersten Mal seit 1988, dass wir 2 x hintereinander an der Lane gewonnen haben (in der Saison damals ist übrigens was ganz besonderes passiert …am Ende ..). Und der zweite Derbysieg binnen 5 Tagen, gegen genau die richtigen Gegner. 6 Punkte, 8-2 Tore – kann man mit leben, oder?

Carsten wird noch einen Bericht aus dem Away End in Mordor schicken, den wir hier dann natürlich gleich reinstellen. Ein bisschen Zeitvertrieb bis Samstag … dann bin ich auch endlich wieder im Stadion. Can´t wait …

… und der eigentliche THFC sind ja wir: der Thierry Henry Fan Club

 

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All In – 4 Spiele noch und dann ist es (vielleicht) so weit: Liverpool stottert schon, City noch nicht so ganz und ist auch nicht wirklich bekannt dafür, aber hey, die müssen erstmal liefern.

Wir natürlich auch – 4 Siege and we´re in with a shout … die beiden Auswärtsspiele sinnigerweise bei 2 unserer absoluten „Lieblingsclubs“, das erste heute. North London Derby, no more, no less.

Seit fast 60 Jahren heißt dieses Spiel übrigens so, vorher natürlich nicht, denn der Vorort unseres heutigen Gegners gehörte bis 1965 zum County Middlesex und wurde dann erst nach London eingemeindet. Arsenal war immer schon in London, gegründet an der Themse (Woolwich) und seit 1913 in Highbury zu Hause. Auf Wunsch und mit Hilfe der Liga, denn Nordlondon bräuchte doch einen Club in der Liga … und die sofort hohen Zuschauerzahlen haben gezeigt, dass man sie dort mit offenen Armen empfangen hat. We Are The Arsenal, We Are North London

Jetzt geht´s also mal wieder an die Lane. Park Lane, um genau zu sein (die WHL gibt es zwar, ist aber nicht in Stadionnähe – es heißt, der Name hat sich eingebürgert, weil es früher am Stadion einen Pub names White Hart gab). In das schicke neue Stadion. Sieht von außen aus wie ein überdimensioniertes Raumschiff, von oben wie eine Kloschüssel, innendrin aber ist es ganz ordentlich geworden. Zu schade, dass es von so seltsamen Menschen bevölkert wird …

Theoretisch könnte das ein hochinteressantes Spiel werden – beide Teams müssen dringend gewinnen und mit Postecoglu haben die anderen jetzt tatsächlich einen Trainer, der sich sogar wirklich ein bisschen für Fußball zu interessieren scheint. Nach Jahren der Düsternis mit Antifußball unter Mourinho und Conte sind sie jetzt ab und zu drauf und dran, richtig guten Fußball zu spielen. Offensiv, mit Risiko und eben nicht nur abwartend und auf Konter lauernd. Okay, als Media Darlings würden sie auch abgefeiert werden, wenn sie sich unfallfrei die Schuhe anziehen, aber für die Fans war und ist es wohl eine Offenbarung, ihr Team mal richtig kicken zu sehen. 

Ein Effekt ähnlich wie bei Klopp zu Beginn: nix gerissen, aber der Fußball fühlte sich wieder lebendig an und hat die Fans mitgenommen. Oder eben wie bei uns: was war das begeisternd, als letzte Saison sich Arteta´s Puzzlesteine zusammenfügten, das Team wieder eine Identität hatte und großartigen Fußball gespielt hat. Wir waren wieder wer und haben um den Titel mitgespielt. In Deutschland hätte es gereicht, in England hast du es leider mit einer Maschine zu tun, die aus mindestens 115 Gründen Jahr für Jahr wie Terminator durch die Liga brettert. Lässt du da irgendwo Punkte liegen, nutzen die das gnadenlos aus. Haben wir letzte Saison gemerkt, so wie Liverpool aktuell …

Entgegen aller schlauen Vorhersagen sind wir aber wieder mit im Rennen, haben uns in der Spitze festgesetzt und sind in der crunch time Tabellenführer. City muss erstmal an uns vorbei und sie spielen u.a. auch noch an der Lane. In der Kloschüssel haben sie nicht nur noch nie gewonnen, sie haben dort sogar noch überhaupt kein Tor geschossen. Der Vorortclub liegt ihnen nicht – da könnten sie also Punkte verlieren. Was uns im Umkehrschluss natürlich nur hilft, wenn wir da gewinnen.

Das wir das können, haben wir nicht zuletzt vor einem Jahr gezeigt: vorletzte Saison wurden wir dort noch amtlich abgezogen, letzte Saison aber haben wir mit einem sehr souveränen und coolem Auftritt ein hochverdientes 2-0 geholt. Wir wissen also, dass es geht.

Dazu hat das Demolition Derby am Dienstag dem Selbstvertrauen ganz sicher nicht geschadet. Mikel hat das Team wirklich super auf Chelsea eingestellt und wir haben die Milliardentruppe wie eine verwirrte Schülertruppe aussehen lassen. Ein absolutes Fest, ein Spiel, dass wir alle mal gebraucht haben …

Wirkten wir in den Spielen vorher in der zweiten Halbzeit immer ein wenig platt, haben wir Dienstag erst richtig aufgedreht. Als wenn alle sich das Spiel schon vorher ausgeguckt haben, wo mal ein statement gesetzt werden soll. Hat geklappt. Und die Müdigkeit ist wie weggeflogen. Wenn du jetzt nicht aufdrehst, wann dann? okay, die anderen haben jetzt schon 3 Wochen kein Spiel gehabt, aber ist das ein Vorteil? 

Wir sind im flow, haben gegen Chelsea so richtig Blut geleckt und brennen auf das NLD. Wie gesagt: 4 Spiele noch. 4 Endspiele. Es ist aufregend, dabei zu sein. Nervenzerrend? sicher, aber so wollten wir das. Wir sind nicht nur mittendrin, sondern wo wir sind, ist oben. Ist so. Und damit das so bleibt, werden wir das Derby gewinnen. Punkt.

GET IN !

And it´s Arsenal, Arsenal FC …

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Von Dominik und Daniel

Am 9. April 2024 erlebten die Mitglieder des Arsenal Germany Supporters Club (AGSC) ein Highlight der Fußballsaison: Das Heimspiel von Arsenal gegen den FC Bayern München im Emirates Stadium in London. Die Reise begann frühmorgens mit einem Flug von Eindhoven nach London Stansted. Trotz kleinerer Startschwierigkeiten beim Einchecken – ein falsches Geburtsdatum auf einem Ticket, welches laut Ryanair „sowieso niemand kontrolliert“ – war der Flug pünktlich und die Einreise mit dem Reisepass verlief reibungslos.

Vom Flughafen Stansted ging es mit dem Zug zur Liverpool Street Station und anschließend mit der U-Bahn nach Blackfriars. Ein wertvoller Tipp für zukünftige Reisen: Von der Haltestelle Liverpool Street sind es nur zwei Haltestellen bis Kings Cross, von dort erreicht man das Emirates Stadium in kürzester Zeit.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen beim Italiener machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Die Matchday Stadiontour, die wir mit großer Vorfreude angetreten hatten, empfanden wir allerdings nur als mittelmäßig. Zu unserer Enttäuschung sahen wir hauptsächlich die Logen und nicht die spielvorbereitenden Aktivitäten. Um 19 Uhr betraten wir pünktlich das Stadion, bereit, das Spiel zu genießen.

Das Stadion füllte sich langsam, und auf unseren Plätzen im Clock End trafen wir sowohl bekannte als auch neue Gesichter aus dem Supporters Club. Einige Mitglieder erhielten sogar den neuen Clubausweis. Die Stimmung stieg weiter, als vor dem Anpfiff die Champions-League-Hymne ertönte und im Unterrang des Clock End zahlreiche Fahnen in den Vereinsfarben geschwungen wurden. Die Fans sangen lautstark, und in der 13. Minute belohnte uns Bukayo Saka mit dem verdienten 1:0 Führungstreffer.

Doch wie aus dem Nichts gelang Serge Gnabry, dem ehemaligen Academy Spieler, der Ausgleich für Bayern in der 19. Minute. Zu allem Überfluss verwandelte Harry Kane, auch ein ehemaliger Academy-Spieler, in der 32. Minute einen Elfmeter zum 1:2. Die Stimmung sank kurzzeitig, doch Mike Arteta bewies mit der Einwechslung von Leandro Trossard ein glückliches Händchen, der zehn Minuten nach seiner Einwechslung den Ausgleich erzielte.

Das Spiel war überschattet von Kontroversen, die ich ohne Wertung wiedergebe: ein angebliches Handspiel im Strafraum von Gabriel, ein mögliches Foul von Neuer an Saka und ein Ellbogenschlag von Kane, die alle nicht geahndet wurden. Bayerns Trainer Tuchel beschwerte sich nach dem Spiel über die „unterdurchschnittliche“ Schiedsrichterleistung, lobte jedoch die gute Stimmung im Emirates – sicherlich auch, weil keine Bayernfans im Stadion waren.

Einige Bayernfans, die sich trotzdem Tickets auf dem Schwarzmarkt gesichert hatten, wurden von den Ordnern im Emirates entdeckt und prompt des Stadions verwiesen – ein schmerzhafter, aber gerechter Moment für diejenigen, die versuchten, sich unerlaubt Zutritt zu verschaffen.

Nach dem Spiel ließen wir den Abend im „Gunners Pub“ ausklingen, wo wir bei ein paar Bier mit anderen Arsenal-Supportern zusammenkamen. Ein herzlicher Dank geht an denjenigen, der uns vor den „Jäger-Bombs“ gewarnt hatte – ein Rat, der uns sicherlich einige Kopfschmerzen erspart hat.Am nächsten Tag kehrten wir mit gemischten Gefühlen nach Eindhoven zurück. Trotz des unentschiedenen Ergebnisses war die Reise nach London nicht nur wegen des Fußballs, sondern auch wegen des Zusammenhalts und der gemeinsamen Leidenschaft für Arsenal ein unvergessliches Erlebnis. Die Mitglieder des Arsenal Germany Supporters Club kehrten mit einmaligen Erinnerungen und der Zuversicht zurück, dass wir in der Lage sind, selbst gegen stärkste Gegner zu bestehen.

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Von Tilmann

Liebe fellow German Gooners, im folgenden Bericht nehme ich ( euch mit auf eine Reise zum Auswärtsspiel nach Wolverhampton:

Im traditionellen Molineux, wo man sich (wie früher in Highbury) mit Ach und Krach durch die Drehkreuze quetscht, gönnt man uns Auswärtsfans den kompletten Unterrang der Gegengerade. Eine feine Sache! Man kann uneingeschränkt sehen, ist aber nah am Geschehen. Hinter einem sitzen die besser betuchten, aber keinesfalls die Konfrontation scheuenden Wolves Supporter, nur durch (zum Glück) bruchfreie Glasscheiben getrennt in ihren Logen. Von Beginn an wurden uns Handydisplays mit Aufschriften und Bildern des deutschen Tabellenzweiten präsentiert (Kimmiiiich).

Auch die Home Supporters hinterm Tor merkten, dass in unserem Block der ein oder andere gedanklich oder sogar physisch noch in der bayrischen Landeshauptstadt war… ein Banter wie in guten alten Zeiten. Bei einem Gegentreffer wären wir wahrscheinlich komplett auseinander genommen worden. Aber dazu sollte es bekanntlicher Weise nicht kommen.

Darüber hinaus bieten sich einem in und um das Stadion ambivalente Eindrücke, an die man sich durch die Kommerzialisierung unseres geliebten Sports schon fast gewöhnt hat: Auf dem Weg durch die Innenstadt hilft man einem Schalverkäufer dabei, seinen klapprigen Wagen durch die holprigen Straßen der ehemaligen Kohlebergbaustadt zu befördern. Angekommen am Stadion wird man dann von einem  Fansfest mit Live-DJ begrüßt (wers braucht…). Zum Anpfiff versetzt einen Jeff Becks eindringliches „Hi ho silver linings“ in die Zeiten zurück, in denen die eigenen Eltern die britische Kultur kennen- und lieben gelernt haben. Die dazu präsentierte Feuershow bringt einen schnell wieder in die Neuzeit, in der ein moderner Fan mit allen Mitteln der Kunst unterhalten und ausgenommen werden will. Als auf der Anzeigetafel die Angebote aus dem Super Store eingeblendet wurden, wäre ich um ein Haar schwach geworden 😉

Der Spielverlauf ist bekannt und muss hier nicht weiter erläutert werden. Aufgrund meiner körperlichen Verfassung (nach 10 Tagen USA und Bahamas durch die erste Arbeitswoche geschleppt, am Freitag Abend einen überraschend emotionalen Heimsieg der Eintracht feiern dürfen, weshalb vor dem Abflug nach Birmingham um 8 Uhr morgens nicht geschlafen wurde), sehnte ich den Schlusspfiff so ab der 60. Minute herbei.

Natürlich lag das auch an unserer knappen Führung, die zwar nicht wirklich wackelte, aber man kennt es ja… genau wegen dieser körperlich und seelischen Erschöpftheit hatte ich jedoch Verständnis für unsere Spieler – ok, ein Flug von München nach London ist nicht zu vergleichen mit einer Überfahrt des Golfstroms auf einem 12m Boot 😉 Und bestimmt hatten die Jungs mehr Schlaf und Stimme als ich nach Freitag Abend – aber man konnte schon sehr gut erkennen, dass wir uns in der Schlussphase einer intensiven Saison befinden. Bei einem Defensivsprint unseres überragenden Captains in der Schlussphase konnte man die übersäuerten Muskelfasern förmlich bis auf die Ränge schlackern hören und ich hielt die Luft an. Ansonsten ist Declan Rice hervorzuheben, der definitiv den Unterschied zur letzten Saison ausmacht. Dann wäre da noch ein aufopferungsvoller Kai Havertz und ein junger Flügelspieler, der auf dem allerletzten Loch pfeift (und deswegen auch nicht mehr so performt) aber week in week out 90 Minuten abreißt, wohl auch weil Alternativen fehlen.

Ob es am Ende reicht, um das „arab sports washing project“ (Zitat Carsten B.) aus Manchester vom Thron zu stoßen, wird man sehen. Fest steht, wir brauchen im Sommer frisches Blut. Spieler wie Saka benötigen dringend mehr Regeneration und trotz dreier Leftbacks gibt es sowohl auf dieser Position als auch im Sturm Handlungsbedarf.

Abschließen möchte ich meinen Bericht mit den Eindrücken aus dem Zug Richtung Birmingham nach dem Spiel. Diese könnte man sich nicht britischer ausdenken. Am Gleis einige Jungs aus meinem Block wiedergetroffen, zusammen in einen Wagen gestolpert, in dem über 2 Viererplätze bereits eine Familie verteilt war. Mutter und Tante (braun gebrannt, Wasserstoff blonde Haare und cheeky as f*ck). Die beiden Männer, Billy Bright (football factory) Verschnitte, aber tiefenentspannt dem jüngsten Sprössling (max 10 Jahre alt) dabei zusehend, wie dieser einen Arsenal Chant nach dem anderen anstimmt. Unbeteiligte, die es natürlich auch im Abteil gibt, blicken erschrocken auf das sich ihnen bietenden Szenario. Seinen Höhepunkt findet das Ganze als der mittlerweile etwas heiser gewordene Bub seiner Mutter die Cider Dose aus der Hand nimmt, sich einen ordentlichen Schluck gönnt und mit voller Inbrunst aus geölter Kehle die zwei Worte des Abends grölt: Trossard again!

Danke an meine wunderbare Familie, die mich an solchen Wochenenden auf die Menschheit loslässt, an Carsten B., der mit Tom Samuels den wohl wichtigsten Mann in Sachen Tickets für unseren SC gewinnen konnte und natürlich an unsere Community, die mittlerweile genau so bunt ist wie 24 Stunden in den Midlands!

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Reality bites – so fühlte sich das Mittwoch an: wir sind oben dran, spielen bei den ganz Großen mit, kitzeln sie auch ordentlich, aber der letzte Meter fehlt dann doch …

Ein Spieler kommt im Strafraum frei zum Abschluß – und schießt direkt auf den Keeper. Ein anderer kommt auch frei zum Abschluß – und köpft das Ding in den Winkel. Der Unterschied zwischen Potenzial und wirklicher Weltklasse. Levels.

Absolute Topteams machen das so – die nutzen den einen Moment der Unkonzentriertheit komplett gnadenlos und brutal aus. Bayern war und ist so ein Team. Zu denken, dieses Jahr müssen sie ja richtig schlecht sein, nur weil sie einmal nicht Meister werden, ist verdammt kurz gedacht. Aber wenn man es nicht anders kennt?

Wie hätte Arsenal wohl gegen Leverkusen gespielt? die nun wirklich eine abgefahren gute Saison spielen?

Nächste Saison in der CL?

Das ist aber erstmal egal, denn in der Liga geht noch was. Natürlich. Vielleicht gewinnt City tatsächlich alles, gewöhnlich machen die das so: gnadenlos Punkte einfahren, egal wie – haben sie auch lange dran gearbeitet, aber die letzten Jahre läuft es wie ein Uhrwerk. Aber was ist, wenn sie doch Punkte liegen lassen? vielleicht ist die Psyche angeknackst wegen des Ausscheidens? who knows? 

Heute spielt City im Pokal gegen Cole Palmer (das dürfen sie gerne gewinnen) und bis sie wieder in der Liga am Start sind, haben wir schon 2 x gespielt: heute bei Wolves und Dienstag kommt Palmer mit seiner streitsüchtigen Gang. Einfach beide Spiele gewinnen und Arsenal steht auf Platz 1 und City muss liefern. Okay, würde man kein Vermögen drauf wetten, dass die sich in die Hose machen, but you never know … wenn sie doch Punkte verlieren, müssen wir da sein. 

Alles ganz easy: alle Spiele gewinnen und dann soll City doch mal sehn, ob sie uns kriegen … 

So sieht´s aus – „Stand up and be counted“ hat Mikel diese Woche gesagt, er meinte Bayern, aber es gilt auch heute. Noch sind wir im Rennen und deswegen muss alles auf den Platz. Es hilft nur ein Sieg und so wird es auch kommen. Trotz Paul Tierney als Ref.

Get in!

Come on The Arsenal

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