Wie ist es eigentlich so im Stadion?
Das war´s dann also – Arsenal kommt noch mal mit einer völlig souveränen Leistung um die Ecke und gewinnt ungefährdet gegen Brighton. Konnte City letztens nicht so sagen … wir haben nichts anbrennen lassen, aber dass ausgerechnet Leicester in „Sp*rsy-Modus“ umschaltet, zudem gegen „Sp*rs“, war wenig ´Schmeichel-haft´ und hat zudem mit offensichtlichen VAR-Betrug zu tun (absolute Unverschämtheit, das Handspiel von Kane nicht zu ahnden!). Aber, wie gesagt, unser Spiel war über jeden Zweifel erhaben (hätte man gerne sehr viel öfter gesagt diese Saison ..) und wir hatten auch jemand vor Ort, die die Öffnung für Zuschauer direkt miterleben konnte. Lest selbst, wie das Erlebnis für Marlene so war:
“Ich kontrolliere nochmal alles bevor ich die Tür hinter mir zuziehe. Handy, Schlüssel, Ticket, Maske? Alles da, es kann losgehen. Seit einem Jahr wohne ich nun fußläufig vom Stadion entfernt aber dank Corona führte mich bisher immer nur eine meiner Jogging Routen dahin.
Dann die Nachricht von Jens “willste zum Brighton Spiel, ich hab ein Ticket im Ballot bekommen.” Kurz mein Kalender gecheckt und dann sofort zugesagt, das lasse ich mir doch nicht entgehen …
Auf dem Weg zum Stadion kehre ich noch fix zum traditionellen pre-match pint im Tollington ein. Es ist überraschend leer, man stand ausnahmsweise mal nicht wie die Sardinen gequetscht, was eigentlich ganz angenehm ist. Das Tollington kämpft übrigens gerade mit deren Vermieter, die den Mietvertrag kündigen wollen. Als Grund geben sie Mietschulden an, die sich während des Lockdowns angehäuft haben. Wer das Team unterstützen möchte kann gerne die Petition unterschreiben, zu finden ist diese auf deren Facebook page. Ich hoffe sehr, dass das Tollington den Kampf gewinnt und uns auch weiterhin noch erhalten bleibt, ich verbinde die ein oder andere legendäre Arsenal Germany Erinnerung mit diesem Ort.
Weiter geht’s zum Stadion. Davor, wie angekündigt, die Anti Kroenke Demo. Die Polizei ist vor Ort, hält sich aber zurück, dank dem eher demounfreundlichen Wetter sind es nicht so viele, da kommen halt nur die Hartgesottenen.Zugang zum Stadion erfolgt sehr kontrolliert. Anstelle wie normalerweise kurz vor den Turnstiles, werden die Taschen- und Personenkontrollen jetzt direkt an den Zugängen durchgeführt, so entzerrt sich das alles direkt vorm Stadion, da nur noch fix das Ticket gescannt werden muss. Im Stadion selbst wird drauf geachtet, dass alle Maske tragen und sich niemand unnütz lange im Foyer aufhält, deswegen gab es auch keine alkoholischen Getränke zu kaufen, die waren ja dank des Alkoholverbots auf den Tribünen der Hauptgrund fürs rumlungern im Foyer. Also diesmal kein Halbzeitbier, was man eh jedesmal viel zu hastig runterstürzt, da man eine gefühlte Ewigkeit dafür angestanden hat.
Die Stimmung im Stadion war echt gut. 10.000 Leute waren erlaubt. Als das Team einlief und die ersten chants gesungen wurden hatte ich dann tatsächlich Gänsehaut und etwas Pipi in den Augen, habe das alles doch etwas mehr vermisst als ich gedacht habe. Und die Fans haben gut Krach gemacht, teilweise war kaum ein Unterschied zu einem regulären Spiel voller Touristen in pre-Corona Zeiten zu hören, je nachdem wo man damals saß. Was an sich schon etwas traurig ist, wenn man mal so drüber nachdenkt.
Während des Spiels liefen die Stewards rum und achteten drauf das weiterhin jeder seine Maske trug und das Spiel auch ja nicht im stehen verfolgt. Letzteres wurde wie gewohnt eher sporadisch befolgt.
Die erste Halbzeit brachte ein paar gute Chancen, blieb aber leider torlos, was der Stimmung allerdings kein Abbruch tat. In der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt, praktischer Weise spielte Arsenal auch noch auf das Tor hinter dem ich saß. Keine 5 Minuten gespielt und schon zaubert Pepe den Ball in das Tor und weil’s so schön war, macht er das ganze kurz vor Ende nochmal. So macht Fußball Spaß. Socially distanced Jubel unter den wachsamen Augen der Stewards bei uns Fans.
Ich gehe durchgefroren aber glücklich nach Hause, auch wenn uns Sp*rs am Ende noch überholt haben und wir nicht in der Europa League spielen werden. Was für mich heute zählte, war endlich mal wieder Fußball live im Stadion sehen zu können und mir die Seele aus dem Leib zu singen. Denn Fußball ohne Fans ist einfach nix… deswegen, wie auf vielen Plakaten heute: Kroenke Out. Fans In.”
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