5 Things We’ve Learned From March 2016
geschrieben von JoJo Waack
Oooooooospina
Normalerweise würde hier wahrscheinlich ein weiteres Mal stehen, wie wichtig Petr Cech für dieses Team ist. Nun ist es aber so, dass sich die Mannen in Rot-Weiß am 2. März in eine derart doofe Lage gebracht haben, dass ihr Torwart mit zu einer Ecke nach vorne gegangen ist. Wie üblich ist daraus nichts entstanden, weshalb besagter Torwart wieder zu seinem eigenen Tor zurückkehren musste. Aber wir haben hier nicht irgendeinen Torwart, nein, wir haben einen Torwart von Arsenal, was dazu führte, dass eben dieser Torwart es schafft, sich auf dem Weg zurück in heimische Gefilde eine Wadenverletzung zuzuziehen, die ihn sodann für den restlichen Monat auf die Tribüne schickte.
Nun musste also Ospina ran. Der hatte sich in den vergangenen sechs Monaten nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, dementsprechend waren auch die Reaktionen der Fanbase, als klar wurde, dass er spielen wird. Aber überraschenderweise hat er kein einziges Mal den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor fallen gelassen, er hat sich sogar ziemlich gut angestellt. Keines der Tore, die er gegen Tottenham kassiert hat, war seine Schuld, schließlich kann man ihm nicht vorwerfen, dass er nicht die Größe von Petr Cech hat. Gegen Watford hat er nicht schlechter gespielt als die meisten anderen auf dem Feld und diese eine Parade, die er gegen Neymar im Camp Nou gebracht hat, hat wohl jeden an Manuel Neuer gegen Theo im Heimspiel gegen Bayern erinnert. Trotzdem ist seine für einen Torhüter geringe Größe immer wieder dafür verantwortlich, dass man sich wünscht, dass Ecken und Freistöße aus dem Fußballregelwerk gestrichen werden.
Man kann auch gut spielen und es verhauen x2
Ach ja, das North London Derby. Mindestens zwei Mal im Jahr ist da dieses Gefühl von Aufregung und Angst, von Spannung und Mir-Dreht-Es-Den-Magen-Um. Besonders dieses Mal, denn es war einer dieser berühmt-berüchtigten six-pointer. Keiner konnte es sich leisten, dieses Spiel zu verlieren und genau so ging es dann auch los. Wenn man mal außer Acht lässt, dass sich die Offensivaktionen Arsenals auf „Los, Welbeck, renn!“ beschränkten. Aber grundsätzlich haben beide Teams bis zum Ende der ersten Halbzeit gut gespielt, Arsenal hat sehr solide verteidigt und Tottenham nie wirklich den Raum gegeben, Kane und Alli ordentlich einzusetzen. Dann schaltete Bellerin mal wieder den Turbo an, spielte eine ziemlich unglückliche Flanke in den Korridor der Ungewissheit vor Lloris‘ Tor und Ramsey beförderte den Ball mit seinem siebenhundertunddreiundachtzigsten Hackenflick des Spiels ins Tor. Was war die Freude groß! Gut verteidigt und ein schönes Tor gemacht! Wann haben wir das das letzte Mal von einem Arsenalteam gesehen?! Die Freude war aber leider nicht von langer Dauer, denn Arsenal begann die zweite Halbzeit bissiger. Das wäre ja an sich gar nicht schlecht, nur leider ist ein bissiger Coquelin, der bereits ein Mal verwarnt wurde, gefährlich. Also kam es wie es kommen musste und der Franzose wurde unter nachvollziehbaren Umständen vom Platz gestellt. Damit war der Schaden aber noch nicht getan. Anstatt Arsenal ein bisschen Zeit zu geben, wieder in den Rhythmus zu kommen, schossen diese ehrlosen Mistkerle zwei Tore innerhalb von drei Minuten, eines davon unglücklich nach einer Ecke, das andere ein (so Leid es mir tut, das zu sagen) ziemlich guter Schuss von Harry Kane. Danach sah das Spiel ziemlich einseitig aus, Tottenham nahm zwar ein bisschen das Tempo raus, aber richtige Chancen konnte sich bei Arsenal keiner mehr ausrechnen. Glücklicherweise ist auch die beste Mannschaft aller Zeiten, wenn man einigen englischen Medien glauben darf, nicht gegen Unkonzentriertheiten gefeit und so schaffte es Bellerin ein zweites Mal, die Abwehr der Spurs auszuhebeln und Alexis auf die Reise zu schicken, der dann den Ball hinter Lloris ins Tor beförderte.
Um zusammenzufassen: Ja, es ist möglich, dass zwei Teams das gleiche Spiel wegwerfen.
Elneny überzeugt auf der #6
Wenn man in der gesamten Saison zwei Spieler verpflichtet hat, sollte es eigentlich nicht schwer sein, zu bestimmen, wer der beste der beiden war. Besonders wenn einer der beiden Petr Cech ist und uns diese Saison schon den einen oder anderen Punkt gerettet hat. Aber was Elneny sowohl gegen Barcelona als auch gegen Everton abgeliefert hat, ist schon erstaunlich. Er rennt und rennt und rennt (12,5 Kilometer gegen Everton! 12,5 Kilometer!), ist immer anspielbereit und sein Tor gegen Barca war durchaus sehenswert. Dazu kommt, dass er defensiv gut mitarbeitet und zusammen mit Coquelin in den Spielen, in denen sie gemeinsam gespielt haben, die Verteidiger gut unterstützt. Er bringt Bewegung und Sicherheit gleichermaßen und ist somit sowohl erste Linie der Defensive als auch Basis der Offensive. Im Vergleich zu Ramsey ist er einfach disziplinierter und im Vergleich zu Santi ist er robuster. Elneny ist der berühmt-berüchtigte „missing link“, der nach Santis Verletzung nirgendwo auffindbar war. Und kaum ist er da, spielen wir wieder schönen Fußball, schießen Tore, gewinnen Spiele. Also bitte, Arséne, so wunderbar es wäre, Wilshere und Ramsey irgenwie in ein Team gestopft zu bekommen, rühr dieses Team nicht an. Es ist wunderschön.
Danny ist well back (‚Tschuldigung)
Wenn man nach 5 Spielen seinen ersten Hattrick für Arsenal erzielt, sind hohe Erwartungen gewiss. Als Danny Welbeck genau das am 1. Oktober 2014 gegen Galatasaray machte, wurden natürlich die Vergleiche zu Thierry Henry laut. Vergleichsweise groß, schnell und kräftig. Ursprünglich ein Linksflügler. Beide wurden von ihren vorherigen Clubs nicht besonders hoch eingeschätzt. Aber natürlich gibt es nur einen King Henry und das wurde in den folgenden Spielen auch bewiesen. Denn durch Giroud’s Fußbruch und Walcott’s Kreuzbandriss war Danny der einzige fitte Stürmer im Team und musste dann auch dementsprechend oft spielen. Leider konnte er nicht an seine Champions League-Performance anschließen und schoss in der kompletten Premier League-Saison nur 4 Tore. Ab Februar erschien er dann nur noch spärlich im Kader, was teilweise auf eine Verletzung zurückzuführen war, die ihn schon länger plagte und dann im April dafür sorgte, dass er die nächsten 10 Monate nicht mehr spielen konnte. Durch seine unterdurchschnittlichen Vorstellungen wurde schon rumort, dass er vielleicht kein Spiel mehr für Arsenal bestreiten würde. Und dann kam Leicester und er hat seinen Wert wieder einmal bewiesen. Seitdem ist er aus Arsenals Startelf nicht mehr wegzudenken. Nicht wegen seiner riesigen Torausbeute, die ist immer noch recht gering. Sondern wegen der ständigen Bewegung, die er ins Spiel bringt. Zusammen mit Alexis und Iwobi bildet er eine unfassbar schnelle, kräftige Front-3, die ständig Positionen tauscht und so Unruhe in gegnerische Verteidigungen bringt. Und dahinter sitzt dann Özil, die beste #10 Englands.
In der Länderspielpause ist so wenig passiert, dass sie Thing Nummer 5 ist
In der Zeit zwischen Dezember und Februar wird so viel Fußball gespielt, dass man gar nicht mehr weiß, wie sich ein Wochenende ohne Arsenal anfühlt. Doch genau dann, wenn es spannend wird und der Kampf um den Titel und den Klassenerhalt so richtig spannend, werden diese unnötigen Testspiele dazwischen geklatscht, die den Rhythmus, den eine Mannschaft aufbauen kann, zerstört. Glücklicherweise haben wir im März eher Free Jazz als Fuge gespielt, es hat also nicht viel kaputt gemacht. Trotzdem an dieser Stelle eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse der unwichtigsten Woche zwischen August und Mai.
Dele Alli, Harry Kane und Jamie Vardy werden England zum ersten Titel seit 50 Jahren schießen. Tottenham ist das großartigste Team der Welt.
Granit Xhaka trainiert schon in London Colney und fliegt nur für die Spiele nach Gladbach.
Deutschland braucht Mesut Özil nicht, weil er in den wichtigen Spielen immer untertaucht. Außer gegen Bayern natürlich. Ach ja, und Man United. Und Leicester. Und Man City. Aber egal, nickin‘ a livin‘.
Arséne Wenger hat einen unbefristeten Vertrag erhalten, der bis über seinen Tod hinaus gilt und ihn zum Obersten Manager des roten Teils von Nord London macht. (Source: @PiersMorgan)
(*take it with a pinch of salt*)
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